30 Jahre Vereinspartnerschaft:Ein Herz und eine Seele

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Reinhard Furtner vom Veteranen- und Soldatenverein Alling (2. von links) würdigt bei einem Festakt das "Gedenkholz" als Zeichen der Beständigkeit und Lebendigkeit der Vereinspartnerschaft. (Foto: Günther Reger)

Veteranenvereine begründeten vor 30 Jahren einen Austausch zwischen Allingern und Lannachern in Österreich, der zu einer Verbindung der beiden Gemeinden führt. Seit dem Wochenende erinnert ein Denkmal an die gefestigte Freundschaft

Von Manfred Amann, Alling

Als vor 30 Jahren der Veteranen- und Soldatenverein Alling (VSV) und der Österreichische Kameradschaftsbund (ÖKB) Lannach offiziell eine Vereinspartnerschaft beurkundeten, geschah dies in der Hoffnung, durch eine dauerhafte, freundschaftliche Beziehung einen Beitrag für ein friedliches Europa zu leisten. An der Zielsetzung hat sich in den drei Jahrzehnten nichts geändert, nur dass heute die Vereinsfreundschaft blüht, wie kaum eine andere im ganzen Landkreis. Ein Denkmal in der kleinen Parkanlage im Bereich von Schule und Mehrzweckhalle, das am Samstag anlässlich des Jubiläums bei einem beeindruckenden Festaktes enthüllt wurde, erinnert an den Beginn dieser Freundschaft. Diese hatte vor 17 Jahren auch zu einer offiziellen Gemeindepartnerschaft zwischen Alling und der Marktgemeinde Lannach in der Steiermark geführt.

Am Samstagnachmittag stellten sich etwa 40 Lannacher, die am Freitag mit dem Bus oder privat angereist waren, und einige Dutzend VSV-Mitglieder und Allinger vor der Sporthalle zu einem Festzug auf. Angeführt von der Blaskapelle Alling und in Begleitung von Fahnenabordnungen der beiden Vereine setzte sich der Zug zum Standort des Denkmals in Bewegung, um dort das "Gedenkholz", wie der VSV-Vorsitzende Reinhard Furtner es nannte, feierlich zu enthüllen. Furtner hob in seiner einfühlsamen, von den Bürgermeistern Fredrik Röder und Josef Niggas als "beachtenswert" gelobten Rede die Bedeutung der Vereine für den Zusammenhalt in einer Gemeinde hervor. Er würdigte die Vereins- und Gemeindepartnerschaft als Beitrag zur Völkerverständigung. Das Gedenkholz sei ein Symbol dafür.

In Beton gesetzt sei das Denkmal ein Zeichen für die gefestigte Verbindung, so Furtner weiter, aber auch dafür, dass die Mitglieder ein festes Fundament darstellten. Die Fassung in Edelstahl weise darauf hin, dass die Vereine von ihren Mitgliedern und von der politischen Gemeinde gehalten und gestützt werden, und das Akazienholz sei gewählt worden, wegen seiner Beständigkeit. Aber auch, weil Holz lebe, so wie auch die Freundschaft stets mit Leben erfüllt sein sollte. "So wie im Holz stets Leben ist, bringen Vereine, egal ob Feuerwehr, Schützen, Sportler, VSV oder ÖKB Leben in die Kommunen und dies alles ehrenamtlich und in der Freizeit". Natürlich werde das Holz irgendwann Risse bekommen, auch in den Vereinen laufe nicht immer alles glatt, aber "was nicht lebt, ist tot", sagte Furtner. Der VSV werde sich daher weiterhin um eine lebendige Freundschaft bemühen, versprach der VSV-Vorsitzende.

Lobesworte für die in den drei Jahrzehnten immer intensiver gewordene Freundschaft überbrachte Peter Steinlechner vom ÖKB Lannach. Er überreichte eine Urkunde und ein Vereinsfahne. Auch Lannachs Gemeindechef Niggas würdigte die gewachsenen Beziehungen zwischen den Vereinen und den Kommunen. Alling und Lannach seien wie ein Herz und ein Seele, sagte er und bezeichnete die Aktivitäten der beiden Vereine als wichtigen Beitrag für das kulturelle Leben. Dem Lob schloss sich auch Allings Bürgermeister Röder an und äußerte, wie sein steirischer Amtskollege Niggas, den Wunsch und die Zuversicht, dass die Freundschaft auch weiterhin so intensiv gepflegt wird. Dies hatten die Vereinsmitglieder am Freitag bereits intern bei einer kleinen Feier in der Alpaka-Beachhalle getan. Nach dem Festakt wurde dann auf dem Metzhof das Jubiläum ausgiebig gefeiert. Die VSVler hatten ein Zelt aufgestellt, einen 75 Kilo schweren Ochsenschlegel sowie Haxen und Rollbraten gegrillt, die reißend weggingen. Im vollen Zelt sorgte die Showband "Münchner Frechheit" für beste Stimmung und am Barwagen kehrte erst in den frühen Morgenstunden Ruhe ein. Im Rahmen der Feier überreichte der Vorsitzende des VSV den Familien Steinlechner, Brus, Steiner und Tacheron aus Lannach für ihren seit Anbeginn unermüdlichen Einsatz für das Gelingen der Freundschaft eine Ehrenurkunde.

Auch Allinger wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft mit Vereinsnadeln in Bronze und Silber geehrt. Gerwin Altmann und Ehrenvorstand Jakob Pfannes, der als Gründer der Vereinspartnerschaft bereits mit der Allinger Bürgermedaille ausgezeichnet wurde, überreichte Furtner eine Urkunde für 50 Jahre Treue zum VSV.

© SZ vom 04.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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