Badegefahr Emmeringer See:"Wir werden die Schilder noch überarbeiten"

Badegefahr Emmeringer See: In sieben Sprachen wird nun am Emmeringer See vor der Gefahr für ungeübte Schwimmer gewarnt.

In sieben Sprachen wird nun am Emmeringer See vor der Gefahr für ungeübte Schwimmer gewarnt.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Geschäftsleiter Markus Pree zu den am Ufer aufgestellten mehrsprachigen Warnhinweisen

Interview von Stefan Salger

Noch am frühen Freitagnachmittag, wenige Stunden nach dem zweiten tödlichen Badeunfall eines Asylbewerbers im Emmeringer See, hatte Bürgermeister Michael Schanderl Warnschilder rund um den See aufgestellt. Schanderl nimmt zurzeit an einer Bürgermeisterfahrt teil. Geschäftsleiter Markus Pree erläutert die Auswahl der Sprachen und die Gestaltung der Schilder.

SZ: Herr Pree, viele Asylbewerber kommen aus Afghanistan oder Eritrea. Warum fehlen deren Sprachen auf den Warnschildern?

Markus Pree: Wir wissen das und darauf hat auch Dagmar Berkenberg vom Brucker Asylhelferkreis bereits hingewiesen. Aber wir haben uns am Freitag sehr schnell entscheiden müssen, auch wenn es bereits nach dem ersten schlimmen Badeunfall solche Pläne gegeben hat. Wir werden die Schilder noch überarbeiten beziehungsweise ergänzen.

Wichtiger ist vermutlich auch das Piktogramm. Wer hat es entworfen?

Das war der Kollege aus der Bauverwaltung , der die gemeindlichen Liegenschaften, also auch den Emmeringer See betreut. Man könnte die Gefahrensituation durch den unvermittelt steil abfallenden Uferbereich natürlich auch noch erheblich drastischer darstellen, zum Beispiel mit der Abbildung eines Totenkopfs.

Wie viele Bewohner der Asyl-Erstaufnahmestelle am Fliegerhorst kommen an einem sonnigen Tag erfahrungsgemäß?

Wenn es warm ist, liegt die Zahl schon mal im dreistelligen Bereich.

Gibt es jenseits der Schilder noch Möglichkeiten, die Sicherheit zu verbessern?

Der Bewachungsdienst ist bereits vor den Unfällen intensiviert worden, er ist jetzt noch aufmerksamer. Aber eine Wasserwachtfunktion kann er nicht übernehmen. Ich hoffe, dass künftig Bewohner bereits beim Bezug des Flüchtlingsheims noch eindringlicher auf die Gefahren beim Schwimmen hingewiesen werden.

Welche Erfahrungen gibt es mit den Flüchtlingen?

Keine grundlegend anderen als mit den Einheimischen. Allerdings kam es schon einmal vor, dass jemand im See Wäsche gewaschen hat oder es wurde mit offenem Feuer gegrillt oder lärmintensiv Fußball gespielt. Wir werden deshalb die See-Satzung auszugsweise auch noch in die entsprechenden Sprachen übersetzten lassen. Allerdings ist es da ebenso wie mit den Schildern: So etwas wird nicht immer gelesen. Das gilt teilweise auch für die einheimischen Badegäste.

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