Interkommunale Aktion:Gemeinsam für eine saubere Kommune

Ramadama

Am Böhmerweiher haben die Helfer im vergangen Jahr einige Tüten achtlos weggeworfenen Mülls der Seebesucher gefunden.

(Foto: Gemeinde Gröbenzell)

In Gröbenzell, Emmering und Puchheim räumen am Samstag beim Ramadama Freiwillige Grünflächen und Straßen auf

Von Jamila Christians, Germering

Ganz traditionell heißt es auch in diesem Jahr im Landkreiswieder: Rama dama! Für die Zuagroasten übersetzt: Räumen tun wir! Am Samstag 16. März, findet die Frühjahrsputz-Aktion in Gröbenzell, Puchheim und Emmering statt. Die Einwohner sind aufgerufen, Müll, der in der Natur herumliegt, aufzusammeln und zu entsorgen. Bereits seit mehr als 60 Jahren gibt es den Begriff Ramadama. Er wurde in der Nachkriegszeit vom damaligen Münchner Oberbürgermeister Thomas Wimmer geprägt. Der rief in der zerstörten Stadt zum Aufräumen auf, um München vom Schutt zu befreien. Später ist de Begriff übertragen worden auf den "Frühjahrsputz" in vielen Gemeinden. Beim Ramadama wird von Freiwilligen gesammelt, was in Wald, Wiesen und Gebüschen an Müll landet. Während die Arbeiten in Emmering nur alle zwei Jahre stattfinden, sind die Gemeinden Gröbenzell und Puchheim jedes Jahr am Start. Dieses Jahr werden in Emmering wieder etwa 100 Teilnehmer erwartet, erzählt Umweltreferent Ottmar Altbauer. Nicht nur das Umweltbewusstsein der Teilnehmer werde dadurch gefördert, sondern bei der Aktion würden auch Straßen und Grünflächen in den Gemeinden gesäubert. "Wir haben sowohl Familien als auch junge Leute und Rentner, die sich an der Aktion beteiligen", sagt Darja Konec-Fakler vom Umweltamt in Puchheim. Beim alljährlichen Frühjahrsputz werde containerweise Müll gesammelt. In Emmering nimmt fast der ganze Gemeinderat an der Aktion teil, als eigenes Team, erklärt Altbauer. In den vergangenen Jahre kam einiges zusammen. Alte Autoreifen waren ebenso dabei wie kiloweise Plastikflaschen und leere Dosen und sogar volle Babywindeln.

Auch oft unter den Fundstücken: Coffee-to-go Becher. Der Kaffee in dem Pappbecher hält eine Stunde warm - die Natur hält er viel länger auf Trab. Schätzungen besagen, dass es bis zu 50 Jahre dauert, bis so ein Becher vollständig zersetzt ist. Die Zahlen zeigen, wie sehr der achtlos weggeworfenen Müll die Natur belastet. Konec-Fakler freut sich deshalb über jeden fleißigen Teilnehmer. "Je mehr helfende Hände, egal ob groß oder klein, desto besser. Denn es hilft nicht nur der Umwelt, sondern sorgt auch für ein schönes Erfolgserlebnis."

Im vergangenen Jahr haben sich knapp 90 Helfer in Puchheim getroffen und zusammen knapp elf Kubikmeter Müll gesammelt. Die skurrilsten Fundstück dort: alte Matratzen, Bettgestelle und sogar alte Gussformen für Gebisse. Die hätten wahrscheinlich von einem Zahntechniker gestammt und lagen in einem Gebüsch, berichtet Konec-Fakler. Auch wenn alle Gemeinden unabhängig voneinander die Aktion abhalten, eines hatten sie im vergangenen Jahr gemeinsam: Überall fanden sich Tüten mit Hundekot, und zwar eine ganze Menge. Eigentlich haben die Kommunen sie zur hygienischen Entsorgung der Hinterlassenschaften in Mülltonnen eingeführt, viele Hundebesitzer lassen sie aber offenbar in der Landschaft liegen. Plastikbeutel brauchen sogar etwa 1000 Jahre, bis sie vollständig zersetzt sind. Bei den Aufräumarbeiten werden Handschuhe und Müllsäcke kostenlos zur Verfügung gestellt. Für alle Helferinnen und Helfer gibt es anschließend eine Brotzeit oder ein Verzehrgutschein, damit sie nach all der Arbeit wieder zu Kräften kommen.

Ramadama, Samstag, 16 März. In Puchheim von 9.30 Uhr an am Feuerwehrhaus in Puchheim-Ort oder in Puchheim-Bahnhof am Rathaushintereingang. In Emmering von 8.30 Uhr an auf dem Rathausparkplatz. Und in Gröbenzell von 9.30 Uhr an am Eingang zum Weihergelände an der Lena-Christ-Straße auf Höhe der Tannenfleckstraße. Bei schlechtem Wetter gibt es einen Ersatztermin am Samstag, 23. März.

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