In Germering kennt ihn jeder: den Seehamster, der den See von Algen befreit. Aber mit ihm lässt sich auch noch anderer Unrat aufsammeln, der in den letzten Jahren zunehmend die Gewässer und Weltmeere verschmutzt. Der Plastikmüll. Inzwischen wurde deshalb der vierte Seehamster in Betrieb genommen. In dieser Woche tritt er eine Reise nach Kambodscha an. Dort soll er in verschiedenen Gewässern Plastikmüll aufsammeln. Arbeitskräfte vor Ort sortieren diesen dann, damit er anschließend recycelt und in den Kreislauf zurückgeführt werden kann.
Erfinder des Seehamsters ist der Germeringer Günther Bonin. Als Gründer des Vereins "One Earth - One Ocean" hat er das Konzept der "Maritimen Müllabfuhr" entwickelt. In einem ersten Schritt wird mit den speziell hergestellten Reinigungsschiffen der Müll eingesammelt, sortiert und zerkleinert. Auch der neue Seehamster wurde in Zusammenarbeit mit der Germeringer Schlosserei Lingenfelder gebaut. Die Abnahme durch den TÜV Süd, der Oberbürgermeister Andreas Haas beiwohnte, ist ohne Probleme erfolgt. "Ich finde es fantastisch, was aus einer anfänglichen Idee inzwischen entstanden ist. Das Unterfangen von Günther Bonin verfolge ich seit Anfang an und es freut mich, dass es nunmehr nicht nur über die Germeringer Stadtgrenzen hinaus, sondern in anderen Teilen der Welt angewendet wird. Besonders freut mich natürlich, dass es sich um eine Germeringer Co-Produktion - Entwicklung und Produktion haben in Germering stattgefunden - handelt", sagt der Rathauschef.
Nach der Mission in Kambodscha wird zeitnah sogar noch ein größeres Model seine Arbeit aufnehmen. Die Seekuh soll dann in Hongkong eingesetzt werden. Langfristig will Bonin dann noch größere Schiffe, sogenannte Seeelefanten, bauen, um auch auf den Weltmeeren den Müll einzusammeln und in einer Verölungsanlage an Bord direkt zu schwefelfreiem Heizöl umwandeln zu können. Für sein Engagement wurde Günther Bonin 2016 mit der Bürgermedaille der Stadt Germering ausgezeichnet.