In Germering:Zufallsfund bei der Razzia

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Die Polizei durchsucht 44 Wohnungen mutmaßlicher Drogen-Konsumenten. Dabei findet sie nicht nur Rauschgift.

Wolfgang Krause

Im Oktober flogen in Germering mehrere Drogendealer auf, ein halbes Jahr später bekamen nun ihre Kunden Besuch von der Polizei. Bei insgesamt 44 Hausdurchsuchungen in Germering, Gilching, Herrsching und München fanden die Beamten in den vergangenen beiden Wochen nicht nur kleinere Mengen Rauschgift, sie konnten auch eine Serie von Einbrüchen aufklären. So spektakulär wie der Schlag gegen die Drogenhändler im Oktober waren die Einsätze diesmal nicht. Damals hatten die Polizisten in fünf Germeringer Wohnungen 56,5 Gramm Kokain, 13 Gramm Marihuana und drei LSD-Trips sichergestellt. Allein bei einem 24-jährigen Germeringer fanden die Beamten seinerzeit 45,5 Gramm Kokain in der Jackentasche. Die restlichen 11 Gramm Kokain warf ein anderer junger Mann aus dem Fenster, als die Polizei eine Wohnung in einem Hochhaus durchsuchte. Am Freitag, 16. März, und am Donnerstag, 22. März, durchkämmten Polizisten aus Germering, München und Fürstenfeldbruck nach Angaben des Germeringer Polizeichefs Klaus Frank insgesamt jeweils 15 Wohnungen nach Rauschgift, weitere 14 Hausdurchsuchungen erledigten die Beamten neben dem täglichen Dienst. In allen Fällen lagen laut Frank richterliche Beschlüsse vor, die Staatsanwaltschaft München II begleitete die Aktionen. Die meisten der insgesamt 49 mutmaßlichen Drogenkonsumenten beiderlei Geschlechts leben in Germering, 13 kommen aus Gilching, vier aus München und einer aus Herrsching. Die mühevolle Kleinarbeit lohnte sich vor allem wegen mehrerer Zufallsfunde. So stellten die Beamten bei einem 19 Jahre alten Germeringer eine Spiegelreflexkamera sicher, die eindeutig aus einem Einbruch in das Schaufenster eines Germeringer Fotogeschäfts stammt. Die Polizei vermutet deshalb, in dem 19-Jährigen den Täter gefasst zu haben, der dieses Schaufenster und das eines Briefmarkengeschäftes in der Nähe in den vergangenen Monaten mehrmals eingeschlagen und ausgeräumt hatte. Vier Handys, die die Polizei Beschuldigten abnahm, erwiesen sich als gestohlen. Bei einem 17-jährigen Germeringer fanden die Polizisten einen verbotenen Schießkugelschreiber, außerdem stellten sie kleinere Mengen Cannabis und Kokain, Cannabissamen und eine Dienstmütze der Münchner Polizei sicher, die vermutlich gestohlen ist. Daneben beschlagnahmten die Beamten zahlreiche Laptops, Mobiltelefone, USB-Sticks und externe Festplatten, deren Daten nun im Rahmen der Ermittlungen ausgewertet werden sollen. Gegen alle 49 Beschuldigten wurden Anzeigen erstattet. (Seite 3)

© SZ vom 31.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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