In  den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf:SPD auf Schrumpfkurs

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Mit der Zusammenlegung der Ortsvereine im ländlichen Teil des Landkreises sinkt deren Zahl von fünfzehn auf zehn. Die Genossen wollen mit der neuen Organisationsstruktur schlagkräftiger werden

Von Manfred Amann, Mammendorf

Ergebnisse von Umfragen lassen oft vermuten, die SPD könnte mittelfristig den Status als Volkspartei einbüßen. Um einem Versinken in der Bedeutungslosigkeit besser entgegenzuwirken, ändert die Kreis-SPD im westlichen Landkreis die Organisationsstruktur. Im einem ersten Schritt haben sich jetzt die drei Ortsvereine Mammendorf-Hattenhofen (mit Oberschweinbach), Adelshofen-Jesenwang und Hattenhofen (mit Mittelstetten) zum neuen SPD-Ortsverein VG (Verwaltungsgemeinschaft) Mammendorf zusammengeschlossen. Damit wird die schon seit Längerem diskutierte Strukturreform der Partei im Westen des Landkreises vollzogen, erläutert der langjährige Vorsitzende des bisherigen Ortsvereins Mammendorf-Hattenhofen, Wolfgang Wuthe. Er ist der Schriftführer des neuen Ortsvereins.

Laut dem SPD-Kreisvorsitzenden Michael Schrodi werden zum 1. Juli auch die Ortsvereine Schöngeising, Grafrath, Kottgeisering, Türkenfeld und Moorenweis in einem neuen Ortsverein zusammengefasst. Damit wird es im Landkreis anstelle von bisher 15 nur noch 10 Ortsvereine geben, wobei acht davon in den Ostgemeinden liegen. Geplant ist, dass die Mitglieder weiterhin in ihren Heimatgemeinden politische Basisarbeit leisten und zum Beispiel als so genannte Sektionen Kommunalwahlkämpfe bestreiten, auch wenn es die bisherigen Ortsvereine nicht mehr gibt. Alle überörtlichen Belange sollen vom neuen VG-Ortsverein koordiniert und in die Arbeit des SPD-Unterbezirks Fürstenfeldbruck eingebracht werden.

"Wir erhoffen uns dadurch mehr Klarheit und Gewichtung der örtlichen Arbeit und eine bessere Durchsetzung unserer Ziele", erklärte nach seiner Wahl zum Vorsitzenden Jürgen Cullmann. Der Personalberater, der auch im Asylhelferkreis aktiv ist, sieht es als vordringlichste Aufgabe an, auf Menschen in den verschiedensten Bereichen zuzugehen. Sie also dort abzuholen wo sie stehen, um sie an sozialdemokratisches Gedankengut heranzuführen. Kreischef Schrodi leitete die Vorstandswahl. Er begrüßt den Zusammenschluss und die damit verbundene Stärkung für ein geschlossenes Auftreten in der Öffentlichkeit. Zum Vorstand gehören neben Cullmann und Wuthe als gleichberechtigte Stellvertreter des Vorsitzenden Birgit Regler und Reiner Dunkel. Die Kasse verwaltet Margit Quell, zu Beisitzern wurden Michael Schön, Christian Schöpf, Lukas Selmayr und Klaus Kinader gewählt.

Der neue VG-Ortsverein zählt etwa 40 Mitglieder, wobei die Hälfte aus der ehemaligen Gruppe Mammendorf-Hattenhofen kommt, die übrigen etwa zu gleichen Teilen aus den anderen bisherigen Ortsvereinen. Laut Wuthe will man auch der Alterung etwas entgegensetzen und versuchen, neue Mitglieder zu gewinnen. Einen 19-Jährigen habe man kürzlich schon aufnehmen können. Mit dem Zusammenschluss wollen die Genossen "schlagkräftiger" werden und mit Aktionen, Stellungnahmen, Resolutionen und Appellen mehr Aufmerksamkeit auf ihre Ziele lenken. Dies diene der besseren Wahrnehmung als politische Kraft, sagt Schrodi. Überdies sei es schwerer geworden, in kleinen Ortsvereinen jemanden zu finden, der Führungsverantwortung übernimmt. Um das politische Gewicht der SPD im westlichen Landkreis zu erhöhen, macht es laut Wuthe Sinn, näher zusammenzurücken. Gemeinsam kann man mehr auf die Beine stellen, wegen der sehr geringen Mitgliederzahlen seien die Möglichkeiten der Ortsvereine jedoch begrenzt gewesen.

Die neue Struktur verbindet Wuthe mit der Rückbesinnung auf die Anfänge der SPD im ländlichen Bereich. So wurde vor fast 60 Jahren der SPD-Verband Nordwestlicher Landkreis gebildet. Vor etwa 30 Jahren sei von der Parteizentrale die Vorgabe gekommen, mehr Ortsvereine zu gründen, um in den Dörfern die politischen Ziel der Partei besser präsentieren zu können. Damals seien die Ortsvereine entstanden. Nun trage man einer neuen Entwicklung Rechnung, die SPD soll im westlichen Landkreis wieder mit stärkeren Mannschaften öffentlichkeitswirksam auftreten.

© SZ vom 13.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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