Im Kommunalwahlkampf:Ermahnung vom Christenrat

Gremium nimmt künftigen Oberbürgermeister der Kreisstadt in die Pflicht

Der Christenrat Fürstenfeldbruck/Emmering ermahnt die sechs Brucker Oberbürgermeisterkandidaten, im Fall eines Wahlerfolgs ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Das ökumenisches Gremium, in dem Christen katholischer und evangelischer Konfessionen gleichermaßen vertreten sind, empfiehlt den Bruckern, sich an der Wahl am Sonntag zu beteiligen. "Es liegt im Interesse jedes Einzelnen mitzuentscheiden, wer in den nächsten Jahren die Richtlinien der Kommunalpolitik bestimmt." Von den Bewerbern erwartet der Christenrat, dass sie "die Werte der christlichen Kirchen und der anderen Religionen achten". Großen Handlungsbedarf gebe es bei der Schaffung bezahlbaren und angemessenen Wohnraums. Zudem gelte es, die Situation der Kindertagesstätten zu verbessern, Flüchtlinge respektvoll zu behandeln, die Barrierefreiheit in der Stadt zu verbessern, mit ökologisch verträglichen Verkehrskonzepten die Innenstadt zu entlasten, sich um die Ansiedlung von Unternehmen und damit um die Schaffung von Arbeitsplätzen zu bemühen, in der Landwirtschaft die regionale Erzeugung zu fördern sowie die umweltschonende Energieversorgung auszubauen. Der Christenrat erinnert daran, dass sich gerade im sozialen Bereich sehr viele Ehrenamtliche aus den christlichen Gemeinden engagieren. Der künftige Oberbürgermeister solle "eine wertschätzende Kultur des Ehrenamtes unterstützen", schreiben die evangelische Sprecherin Vera Gedon und ihr katholischer Kollege Christian von Sayn-Wittgenstein. Ihr Gremium werde nach dem Amtsantritt beim neuen Brucker Oberbürgermeister um einen Gesprächstermin nachsuchen und dabei die Anliegen persönlich erläutern, kündigen beide an. Zur Sprache kommen könnten dabei auch Konflikte wie jener um das Glockenläuten von Sankt Bernhard sowie Diskussionen über die umstrittene Umbenennung christlicher Bräuche wie dem Martinszug in "Lichterfest".

Dem 2011 eingerichteten ökumenischen Christenrat Fürstenfeldbruck/Emmering gehören die Evangelisch-Lutherische Erlöserkirche an sowie die Evangelisch-Lutherische Gnadenkirche, die Freie evangelische Gemeinde, die Neuapostolische Kirche (Gastmitglied), die Rumänische Orthodoxe Gemeinde, die Pfarrei Sankt Bernhard, die Pfarrei Sankt Johannes der Täufer und die Pfarrei Sankt Magdalena. Die ausführliche Erklärung des Christenrates zur Wahl des Oberbürgermeisters ist zu finden unter www.christenrat-ffb.de.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: