Identitäre Bewegung:Rassistische Hetze

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"Die Rechten formieren sich" (26. Januar)

Nach verschiedenen Auftritten rechtspopulistischer und/oder rechtsextremer Gruppierungen wie der AfD, den Reichbürgern und sogar dem "Dritten Weg" haben wir bei uns in Fürstenfeldbruck nun die Gründung einer Ortsgruppe der sogenannten Identitären Bewegung zur Kenntnis nehmen müssen. Dies wurde in dem Artikel erfreulich ausführlich berichtet.

Dazu nur ein paar Anmerkungen: Wenn ich in der Überschrift über diesem Artikel lese, dass "die Rechten" sich formierten, werde ich nachdenklich. Wurde nicht der Begriff "rechts" zuletzt immer mit den Begriffen "konservativ" und damit beispielsweise mit der Politik der CSU gleichgesetzt? Muss man die Identitären nicht eher als "rechtsextrem" oder "rechtsradikal" bezeichnen? Doch, meine ich, und finde da bei der Amadeu-Antonio-Stiftung, aber auch bei der Bundeszentrale für Politische Bildung Bestätigung. Aber es reicht auch ein Blick auf das Datum, an dem wir uns an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 73 Jahren erinnerten, und das hier verteilte Flugblatt: Da ist die Rede von einer "Jugend ohne Migrationshintergrund" die angesichts einer angeblichen "Masseneinwanderung" und "Islamisierung" ihre "ethnokulturelle Identität" aktiv gegen einen verschwörerischen "großen Bevölkerungsaustausch" verteidigen wollen.

All das klingt nicht nach harmlosen Sandkastenspielchen oder Spinnereien von ein paar ausgeflippten Studenten. Nein, das ist offen rassistische Hetze, die zum Mitmachen aufruft und eindeutig rechtextremes Gedankengut offenbart. Das ist nicht nur "rechts", sondern gefährlich und verfassungswidrig! Nicht umsonst wird die IB auch vom Verfassungsschutz beobachtet. Und auch von uns, dem "Bündnis Fürstenfeldbruck ist bunt - nicht braun!", einem Zusammenschluss von Gruppierungen, Parteien und Personen in einem Bündnis. Übrigens haben wir uns nicht ohne Grund diesen etwas sperrig wirkenden Namen gegeben: Gemeint ist nämlich damit der gesamte Landkreis: Denn nur wenn ganz viele mitmachen, können wir erreichen, dass unsere Zukunft in Frieden, Demokratie, selbstverständlich in Gleichberechtigung aller Menschen unabhängig von Herkunft, Lebensweise, Geschlecht und Anschauung gelingt.

Margot Simoneit, Fürstenfeldbruck

© SZ vom 14.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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