Süddeutsche Zeitung

Hochbetrieb in der Notaufnahme:Gefährliches Glatteis

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Überfrierende Nässe wird Fußgängern und Radlern zum Verhängnis. Auch ein Gröbenzeller Lokalpolitiker liegt mit gebrochenen Rippen im Krankenhaus.

Andreas Ostermeier und Wolfgang Krause

Eine Vielzahl an Knochenbrüchen hat das Klinikum in Fürstenfeldbruck am Wochenende verzeichnet. Besonders am Samstag führte das Tauwetter zu Glätte auf Straßen und Wegen. Der eben geschmolzene Schnee fror auf eisigem Untergrund schnell wieder an und bildete Eisflächen, auf denen Autos ins Rutschen kamen und Radfahrer sowie Fußgänger stürzten. Die Rettungsdienste waren viel unterwegs, um gestürzte Personen in nahe gelegene Krankenhäuser zu bringen. In der Kreisklinik war laut Sprecherin Andrea Wieland "sehr viel los". Vor allem Leute mit Schenkelhalsbrüchen oder Frakturen an Armen und Händen wurden in die Notaufnahme eingeliefert. Die genannten Brühe sind nach Auskunft der Klinik typische Folgen von Stürzen bei Glatteis.

Die Glätte bekam auch eine 59 Jahre alte Fürstenfeldbruckerin zu spüren, die nach Mitteilung der Polizei am Samstagvormittag mit ihrem Fahrrad unterwegs war. Als ihr im verkehrsberuhigten Teil der Buchenauer Straße ein Auto entgegenkam, versuchte die Frau auszuweichen. Dabei geriet sie mit ihrem Fahrrad auf eine eisglatte Stelle und stürzte. Dabei verletzte sie sich am Knie. Die Verletzung der Frau wurde im Krankenhaus behandelt.

Auch auf die Autofahrer im Landkreis wirkte sich die Glätte aus. So kam am Samstagmorgen gegen vier Uhr ein 19-jähriger Autofahrer mit seinem Wagen in der Josef-Schauer-Straße in Puchheim ins Schleudern. Ursache dafür war laut Polizei überfrierende Nässe. Der Auszubildende prallte gegen einen geparkten Personenwagen, der einer 60-jährigen Puchheimerin gehört. Der junge Fahrer blieb unverletzt. Die Höhe des Sachschadens an beiden Pkw ist noch unbekannt.

Prominentes Opfer des Blitzeises war der CSU-Fraktionsvorsitzende im Gröbenzeller Gemeinderat, Thomas Breitenfellner. Der 30-jährige stürzte am Samstagmorgen vor seinem Haus und brach sich zwei Rippen. Er wurde am Montag noch stationär in einem Münchner Krankenhaus behandelt. Das hatte auch Folgen für die Gemeindepolitik. Denn Breitenfellner musste seinen Auftritt bei der Jahresversammlung des CSU-Ortsverbandes am Montagabend absagen. Bei dem Treffen hätte er sich den Mitgliedern als möglicher Bürgermeisterkandidat für die Kommunalwahlen im Frühjahr 2014 präsentieren wollen.

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Quelle:
SZ vom 05.03.2013
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