Heimisches Grün:Entspannen unterm Riesenblatt

Die Fürstenfelder Gartentage sind gut angelaufen. Noch bis Montag präsentieren 230 Aussteller auf dem Klostergelände manch ausgefallene Idee.

Petra Fröschl

"So einen starken Auftakt", sagt Martin Lohde, "hatten wir gefühlsmäßig noch nie". Besucherzahlen kann der Brucker Landschaftsarchitekt zwar am Freitag um 14 Uhr noch keine nennen, doch viele Parkplätze sind bereits belegt und auf dem Klostergelände herrscht rege Betriebsamkeit. Während die einen auf der Waaghäuslwiese in Liegestühlen Sonne tanken, nehmen die anderen die Stände unter die Lupe oder genießen im Schatten ein kühles Bier. "Die Gastronomen überlegen sogar, ob ihre Kalkulation aufgeht und sie nachbestellen müssen", erzählt Lohde.

Es sind wieder Gartentage - noch bis Pfingstmontag präsentieren mehr als 230 Aussteller auf dem Klostergelände Fürstenfeld Trends und Produkte rund um Landschaft und Garten. Da gibt es überdimensionale Blätter aus wasserabweisendem Material, die als Sonnenschutz dienen, violette Handschuhe mit Rosenmuster, die "very British" aussehen, stilvolle Gartenmöbel und natürlich Pflanzen über Pflanzen.

Viele Aussteller kommen aus dem Landkreis und sind schon seit vielen Jahren dabei, wie zum Beispiel der Gröbenzeller Betrieb "Garten & so". "Wir sind eigentlich keine Messefans", erzählt Mitarbeiter Stefan Fröschl. Doch die Gartentage lasse man sich nicht entgehen, "weil es da keine Korea-Massenware, sondern fast nur hochwertige Dinge gibt". Der Produktdesigner Markus Scholz hingegen stellt zum ersten Mal aus.

Der Münchner berichtet stolz, das Gartenhaus neu erfunden zu haben. "Die Gärten werden immer kleiner und scheußliche Jodlerhütten will heutzutage keiner mehr", sagt Scholz. Die Lösung ist in seinen Augen der "Garten-Q", eine Art wetterfester Designerschrank mit intelligentem Regalsystem, der von drei Seiten geöffnet werden kann und in dem sogar der Rasenmäher Platz findet.

Viele haben sich auch vom diesjährigen Motto "Die neue Lust am Nutzgarten" inspirieren lassen. Hübsch bepflanzte Beete gibt es heuer besonders viele. Lohde selbst hat ein hölzernes Hochbeet mit integrierter Liegefläche entworfen. Der 43-Jährige will damit zeigen, dass Gartenarbeit nicht anstrengend sein muss, "sondern man sich die Erdbeeren auch in den Mund wachsen lassen kann". Rund um das Motto werden auch Vorträge angeboten.

Hinzu kommen ein breit gefächertes gastronomisches Angebot und Konzerte. Heuer nahm die Vorbereitung der Messe besonders viel Zeit in Anspruch. "Die Auflagen sind seit Duisburg sehr streng geworden", sagt Lohde. Man habe viele Konzepte entwickelt, sei nun aber für alle Eventualitäten gerüstet. Sogar für den sehr unwahrscheinlichen Fall, dass bei der italienischen Nacht am Samstag der Strom ausfällt.

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