Hauptschule Olching:Sanieren käme billiger

Vor Jahren sah es noch so aus, als wäre die Sanierung der "Heckenschule" teurer als ein Neubau. Das hat sich offenbar geändert.

Erich C. Setzwein

Bevor am Donnerstag dieser Woche der Haushalt verabschiedet wird, dürften sich die Olchinger Gemeinderäte noch einmal Gedanken über den millionenteuren Hauptschulneubau machen. Anlass dafür könnte eine E-Mail des Dritten Bürgermeisters Bernhard Nickel (FWO) sein, in der er ziemlich detailliert darstellt, dass eine Sanierung der Hauptschule an der Heckenstraße zum jetzigen Zeitpunkt doch gesamtwirtschaftlich günstiger sein könnte. Hauptgrund für den Neubau waren die vor fünf Jahren festgestellten Brandschutzmängel und die notwendige Sanierung.

"Angesichts der völlig offenen Zukunft der Hauptschulen, sollte man sich schon Gedanken machen, ob man einige Millionen Euro sparen könnte, wenn man den Neubau einfach aufschiebt", sagte Bernhard Nickel der Süddeutschen Zeitung. Der Architekt hat jüngst Seminare über technischen Brandschutz besucht und darf sich seither "qualifizierter Brandschutzplaner" nennen. Zusammen mit seinem Fraktionskollegen Josef Gigl, der von Beruf Elektromeister und im Ehrenamt Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Olching ist, hat Nickel kürzlich der Heckenschule einen Besuch abgestattet. Beide kamen zu dem Schluss, dass sich das alte Schulgebäude in in einem "relativ gepflegten Zustand" befinde, zumindest in einem besserem als etwa das Olchinger Rathaus, der Bauhof, der Kindergarten an der Ordenslandstraße oder das Estinger Feuerwehrhaus. Nachdem im Sommer 2007 brandschutztechnische saniert worden war, gehen Nickel und Gigl davon aus, dass "akute Gefahr für Leib und Leben der Schülerinnen und Schüler eher nicht besteht", weil die Rettungswege von Brandlasten weitestgehend befreit seien und das Gebäude mit einer sorgfältig installierten Brandmeldeanlage auf die Rettungsleitstelle aufgeschaltet ist. Sollten noch Mängel bestehen, so seien sie in den Griff zu bekommen. "Darüber hinaus verfügt Olching mit seinen vier gut ausgerüsteten und qualifizierten Ortsteilfeuerwehren auch über guten abwehrenden Brandschutz."

Nickel schätzt, dass die abschließende Sanierung der alten Schule bei weitem nicht so viel kostet wie ein Neubau im Schwaigfeld, dessen vorläufige Summe vor vier Jahren mit 6,2 Millionen geschätzt wurde und die nun schon bei 20 Millionen Euro angekommen ist. Bei weiteren zehn Jahren Nutzung der Heckenschule sollte seiner Meinung nach eine Million Euro für die Sanierung reichen. Dass mittlerweile schon ein Architekten stattgefunden hat, stört Nickel nicht. Der ausgewählte Entwurf können auch in einigen Jahren noch realisiert werden.

Diese Zeit sollte man Nickels Meinung nach nutzen, um die weitere Entwicklung der Hauptschule abzuwarten. "Wenn die Eltern frei wählen dürfen, wohin sie ihre Kinder schicken, kann es passieren, dass es in Olching künftig weniger Schüler gibt." Olching ist mit Maisach, Mammendorf und Günzlhofen in Gesprächen über einen Mittelschulverbund. Ob der zum neuen Schuljahr schon zustande kommt, ist offen, auch wenn das Schulamt großes Interesse an einer Schulfusion zeigt.

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