Hattenhofen:Mehr als nur wild bolzen

Sportheim Haspelmoor

Die Meistermannschaft: In der Saison 1963/64 gewinnen die Spieler aus Haspelmoor den Titel in der C-Klasse.

(Foto: Privat)

Der Sportverein Haspelmoor feiert sein 70-jähriges Bestehen mit einem dreitätigen Fest

Von Manfred Amann, Hattenhofen

Der Sportverein Haspelmoor (SVH), im Volksmund nach dem Moor/Moos nebenan, "die Moosa" genannt, feiert am Wochenende drei Tage lang auf seine Gründung vor 70 Jahren. Im September 1949 hatten sich einige Fußballfreunde zusammengetan und im ehemaligen Gasthaus Krieglmeier den Verein aus der Taufe gehoben, um gemäß Chronik "nicht mehr nur wild bolzen, sondern auch an Meisterschaftsspielen des Bayerischen Fußball-Verbandes mitkicken zu können". Nach erstem "Lehrgeld" stellten sich auch bald Erfolge ein. Pokalsiege und Meisterschaften in der C- und B-Klasse wurden errungen, einmal rückte sogar der Aufstieg in die A-Klasse in greifbare Nähe. Bald formierten sich eine zweite Mannschaft und Jugendteams sowie die Alten Herren.

Der Trend der Achtzigerjahre, Sport weniger unter dem Leistungsmotiv und mehr als gesellige Körperertüchtigung zu sehen, machte sich auch beim SVH bemerkbar. Schließlich bildete sich 1988 eine "Freizeit-Fußballmannschaft", die unter dem Namen "Hattenmoorer Schnorchler" Fußballgeschichte schrieb, und auch eine Damen-Fußballmannschaft machte von sich reden. Ein Blick in die Chronik verrät, dass es vor der Gründung schon einen FC Hattenhofen gab, der sich aber bald wieder auflöste. Der Vorläuferverein war 1935 ins Leben gerufen worden, nahm aber ein unrühmliches Ende, weil jemand in die Kasse gegriffen und 36 Reichsmark hatte mitgehen lassen. Nach Anzeigen und Verurteilungen, sogar mit Gefängnis, war diese Fußballzeit zu Ende.

Gespielt wird beim SVH seit dem Frühjahr 1950 auf dem Vereinsgelände an der Bahnlinie zwischen Hattenhofen und dem Ortsteil Haspelmoor. Ein Vereinsheim wurde in den Siebzigern errichtet. Das heutige mit Gasstätte wurde 1987 eingeweiht, wurde zum überwiegenden Teil von Mitgliedern in Eigenleistung hochgezogen und ist nach wie vor der zentrale Anlaufpunkt der mittlerweile etwa 600 Mitglieder.

1978 wurde die Sportanlage auf drei Plätze erweitert. Der SVH, der von Hans Scherer und Stellvertreterin Renate Eigner geführt wird, war anfangs nur ein Fußballverein. Vor etwa 40 Jahren kamen Volleyball und Stockschützen dazu. Heute werden zudem Tennis, Gymnastik und Volkstanz angeboten. "Die Gemeindefeste sind dadurch wesentlich bunter geworden" heißt es, nachdem der SVH auch das dörfliche Gemeinschaftsleben mitgestaltet.

Gefeiert wird dem Spitznamen entsprechend am Freitag, 4. Juli, mit einem "Moosa-Food-Festl" mit Leckereien aus vielen Ländern, am Samstag mit einem "Moosa-Vierkampf", an dem sich Mannschaften in "sportlich lustigen Wettkämpfen" in vier Ballsportarten messen und am Sonntag mit "Moosa Kirch & Kids", mit einem ökumenische Gottesdienst mit Gospelchor, Mittagessen mit der Blaskapelle "Zua Blos'n" sowie Volkstanz, Beach-Volleyball, Kindernachmittag, Fußballturnier G-Jugend von 14 Uhr an und einem "Blade Afternoon" durch das Haspelmoor von 16 Uhr an.

Alle Veranstaltungen finden auf dem Sportgelände statt, Beginn Freitag, 10 Uhr, Samstag 13 Uhr und Sonntag 10.30 Uhr

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