Hattenhofen:Ein Dankeschön für den Einsatz

Hattenhofen: SPD-Bundestagskandidat Michael Schrodi beim Wahlkampfauftritt im Sportheim des SV Haspelmoor.

SPD-Bundestagskandidat Michael Schrodi beim Wahlkampfauftritt im Sportheim des SV Haspelmoor.

(Foto: Günther Reger)

Schießstätten-Gegner organisiert für SPD-Kandidaten Auftritt

Von Manfred Amann, Hattenhofen

Politik auf Augenhöhe mit den Menschen machen und stets darauf zu achten, dass es gerecht zugeht, das hat sich Michael Schrodi auf die Fahne geschrieben. Der 2017 zum ersten Mal für den Wahlkreis Fürstenfeldbruck/Dachau über die Liste gewählte Abgeordnete der SPD im Bundestag strebt eine weitere Periode an und rechnet sich angesichts aktueller Umfragewerte gute Chancen aus, wie er vor einer Diskussionsrunde im Sportheim des SV Haspelmoor zufrieden feststellte. "Es kommt auf die Inhalte des Wahlprogramms an." Dass für die SPD die soziale Gerechtigkeit in allen Bereichen Vorrang habe, komme bei den Bürgern gut an.

Organisiert hatte das Treffen nicht etwa ein Parteimitglied, sondern Jörg Sändig, einer der Beschwerdeführer im Streit um den "Jagd-Parcour Oberbayern". "Die Veranstaltung soll ein kleines Dankeschön sein", erklärte er. Der SPD-Abgeordnete aus Olching habe ihm im Streit um die Lärmbelastung durch die Schießstätte "als einziger der regionalen Politiker, die ich alle angeschrieben hatte", sofort Unterstützung gewährt und ihm zu Informationen verholfen, die ihm vom Landratsamt verweigert worden seien. In der Aussprache nach Schrodis Impulsvortrag über die großen Herausforderungen für die neue Regierung, Klimaschutz, Digitalisierung und Wirtschaftsentwicklung, führte Sändig Klage über die "zu hohen Fahrpreise" im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Mit Schrodi teilte er die Ansicht, dass man das ÖPNV-Angebot erhöhen und preiswerter machen müsse, um Leute vom Auto wegzubringen. Den Klimaschutz bezeichnete der Abgeordnete als "die wichtigste Frage überhaupt, weil die Folgen heutiger Versäumnisse die nachfolgenden Generationen ausbaden müssen", sagte der Abgeordnete. "Wenn wir weiter auf Kosten der Nachfahren leben, schränkt dies deren Handlungsfreiheit ein", dieser Gefahr habe das Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichtes Rechnung getragen. Bei der Energiewende und anderen Maßnahmen zur Eindämmung der Folgen des Klimawandels muss es seiner Ansicht nach jedoch gerecht zugehen. "Wir können die Menschen nur mitnehmen, wenn sie sich Maßnahmen auch leisten können. Es darf nicht vom Geldbeutel abhängen, ob jemand Maßnahmen zum Klimaschutz ergreift." Zudem wünscht er sich, dass versiegelte Flächen wie zum Beispiel Park & Ride-Bereiche oder Parkräume vor Einkaufszentren mit Fotovoltaikanlagen überdacht werden. Statt wertvollen Ackergrund zu opfern, sollte vorhandenes Potenzial besser genutzt werden. Für die meist flachen, ebenerdigen Gebäude der Supermärkte sollte die Politik zur Auflage machen, darüber Wohnraum zu schaffen", befand ergänzend eine Besucherin.

Die Digitalisierung muss laut Schrodi so vorangebracht werden, dass Deutschland zum Marktführer wird. Das Potenzial sei vorhanden, die Politik müsse nur die nötigen Rahmenbedingungen schaffen, damit die digitale Technik zum Erfolgsschlager wird. Von Besuchern wurde moniert, dass die Telekom in vielen Bereichen noch eine Monopolstellung habe und vor allem auf dem Land den Ausbau des Glasfasernetzes sogar blockiere. Dies zu ändern, hält der Bundespolitiker für ein wichtigstes Handlungsfeld. Die Politik müsse konsequenter die Energiewende und die Digitalisierung anregen und fördern, so könnten viele neue und zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen werden, glaubt der 44-jährige Sozialdemokrat.

Schrodi steht auch hinter der Forderung der Partei, den Mindestlohn auf zwölf Euro anzuheben. "Das hat mit Gerechtigkeit zu tun", hob er hervor und erklärte, dass durch höhere Einkommen die Kaufkraft erhöht würde, was sich im Konsum niederschlagen und für die Wirtschaft von Vorteil sein würde. Statt für die Schuldentilgung des Staates an Steuererhöhungen zu denken, will der Abgeordnete lieber "denen, die viel haben, etwas wegnehmen und denen, die zu wenig haben, mehr zukommen lassen".

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