Halloween:Party bei den Untoten

Halloween: Der Kürbis ist Pflicht am Gruselhaus von Mammendorf

Der Kürbis ist Pflicht am Gruselhaus von Mammendorf

(Foto: Voxbrunner Carmen)

Für eine Mammendorfer Familie ist Halloween kein Tag wie jeder andere

Von Manfred Amann, Mammendorf

Am Donnerstag, als sich Dunkelheit über Mammendorf legt, kalter Wind und Nebelschwaden um die Häuser an der Nikolausstraße ziehen, passiert in einem Haus und im Garten Schreckliches. An der Mauer suchen riesige Spinnen nach Opfern und haben dazu ein großes Netze gesponnen. Und immer wieder taucht als Schatten in schummrigem Licht ein Geist auf, der dem Schlossgespenst ähnlich "Hui Buh" ähnelt. Dann kommt plötzlich ein wehrwolfartiges Gruselmonster mit blutigem Henkerbeil um die Ecke, um zu schauen, ob er ganze Arbeit geleistet hat.

"Hat er", grummelt ein noch schrecklicherer Kerl, dem noch ein Kopf mit verdrehten Augen im Rachen steckt, und zeigt mit seiner bluttriefenden Machete auf die Leichen und Leichenteile, die zwischen Grabsteinen und Totenköpfen herumliegen. "Wir feiern Halloween und gleichzeitig den elften Geburtstag unserer Tochter Lisa-Marie", erzählt Mutter Yvonne Merker, die an diesem Abend als Untote die Party schmeißt. "Vor vier Jahren haben wir die erste Halloween-Party mit anderen gefeiert, seitdem kommen jedes Jahr neue Gestaltungsideen dazu", erzählt Hausherr Mirko Rohs. Die Grabsteine zu den Gräbern, aus denen Skelette steigen, habe er selbst gezimmert, auch die Spinne, die gerade ein Menschenbein abnagt oder den in Plastikfolie gehüllten mit einem langen Messer erdolchten Toten oder den Wiedergänger, der aus dem Kanalschacht steigt, das alles habe er selbst gemacht.

Halloween: Die ganze Familie hilft mit, dass das Grundstück für Halloween hergerichtet ist.

Die ganze Familie hilft mit, dass das Grundstück für Halloween hergerichtet ist.

(Foto: Voxbrunner Carmen)

"Mirko ist eine handwerkliches Multitalent, den kann man zu allem brauchen, lobt merkwürdig kichernd und grinsend Oma Martina Merker, die als "Brockenhexe" ihr Unwesen treibt, während Gruselmonster Opa Erwin Hoyer noch eine im Flackerlicht unheimlich wirkende Kürbisfratze auf eine Zaunsäule setzt.

"An Halloween dürfen Kürbisse nicht fehlen", erzählt Mirko Rohs, wichtig sei ihm aber, das Haus und den Garten in eine Art Gruselschloss zu verwandeln. Vor allem in Lisas Kinderzimmer wimmelt es von Geistern, überall im Haus Spinnweben, Unholde, Gebeine und Vampire, die nach altem Brauch Schrecken einjagen sollen.

Halloween: Ein Untoter entsteigt dem Höllenschlund

Ein Untoter entsteigt dem Höllenschlund

(Foto: Voxbrunner Carmen)

Historisch ist allerdings nicht ganz klar, wen die Geister eigentlich vertreiben sollen. Klar ist jedoch, dass der Name des vor etwa 25 Jahren aus Amerika übergeschwappten Brauches irischen Ursprungs ist. "All Hallows even" bedeutet so viel wie "Allerheiligenabend" und soll aus keltischer Zeit stammen. Die Heiden feierten damals Samhain, eine Art Totenfest. In der Nacht des Festes Samhain begegneten sich nach dem Glauben der Kelten zwei Welten: Der Sommer als die Zeit des Lebens, der Winter als die Zeit des Todes. Den verstorbenen Vorfahren wurden üppige Speisen bereitet, die symbolisch gemeinsam verzehrt wurden.

An diese Geschichte denkt an diesem Abend jedoch kaum jemand, als die ersten Gästegeister zur Party kommen. Eine lebendige Leiche, ein Teufelchen und mehrere Draculas mit spitzen Blutzähnen sind darunter, um mit Lisa und ihren Verwandten zu feiern. "Und wenn es ganz finster ist, ziehen wir um die Häuser um Süßes oder Saures."

Halloween: Der Rasenmäher hat sich offenbar selbständig gemacht

Der Rasenmäher hat sich offenbar selbständig gemacht

(Foto: Voxbrunner Carmen)
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: