Süddeutsche Zeitung

Haftungsfrage:Abgebaut

Wie es die Nachbarn halten

Auch anderswo haben Kommunen bereits auf das Urteil des Bundesgerichtshofs reagiert - vielerorts damit, dass sie die Freizeiteinrichtungen an den Seen abbauen ließen. In Dießen am Ammersee (Landkreis Landsberg) haben die beiden Strandbäder in Sankt Alban und Riederau nun keine Wasserrutsche und kein Badefloß mehr, seit sie in bloße Erholungsgelände mit Badestellen umgewandelt wurden. Für solche gelten weniger strenge Auflagen. Das Strandbad in Utting, das sich etwas nördlicher ebenfalls am Ammersee befindet, muss seinen mehr als zehn Meter hohen Sprungturm nun ständig überwachen lassen, außerhalb der Öffnungszeiten ist er abgesperrt. Drei Bademeister in Teilzeit tun dort Dienst. Doch Bademeister sind in der Regel schwer zu finden. Die Gemeinde Herrsching (Landkreis Starnberg) sucht noch nach einem solchen, um den Sprungturm im Seewinkel weiter betreiben zu können. Auch die privaten Badeinseln an Wörthsee und Pilsensee wurden von den Eigentümern entfernt.

Im Landkreis Ebersberg will die Gemeinde Poing ihre Badeinsel aus dem See nehmen, im Neufahrner Mühlsee (Landkreis Freising) wird die Rutsche abgebaut. In Penzberg (Landkreis Weilheim-Schongau) soll der Stadtrat entscheiden, ob die Badeflöße am Kirnberger See und am Eitzenberger Weiher entfernt werden sollen. Die Stadtwerke Bad Tölz, die das Naturfreibad Eichmühle betreiben, lassen ihr aufblasbares Schwimmfloß dort nicht mehr zu Wasser.

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SZ vom 19.06.2019 / baz
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