Süddeutsche Zeitung

Gründung:Bier aus Germering

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In der größten Landkreisstadt gibt es nun eine Brauerei

Von Andreas Ostermeier, Germering

Bier herzustellen ist in. Beinahe wie die Pilze nach einem warmen Sommerregen schießen seit einigen Jahren kleine Brauereien allerorten aus dem Boden. Die aus den USA nach Europa herübergeschwappte Gründerwelle von Craft-Bier-Brauereien hat dabei die Geburtshilfe übernommen. Nun ist der Trend auch in Germering angekommen. Von Samstag an wird in der einwohnerstärksten Kommune des Landkreises dort gebrautes Bier verkauft. Vier Sorten hat das neu gegründete Brauhaus Germering im Angebot. Neben Weißbier und Hellem gibt es ein Porter sowie ein Pale Ale. Sämtliche Sorten können am Samstag von 13 Uhr an probiert werden, wenn das Brauhaus in der Friedenstraße erstmals seine Türen öffnet.

Das Brauhaus ist eine Gründung von elf Bierliebhabern aus Germering. Seit Jahren treffen sie sich am Stammtisch. Doch das Bier aus den bekannten Münchner Brauereien schmeckt ihnen nicht mehr. Deshalb haben sie beschlossen, ihr Bier selbst zu brauen. Das tun sie im Keller eines Hauses an der Friedenstraße. Und weil es durchaus Geld kostet, sein eigenes Bier zu machen, haben die elf Biergenießer eine GmbH gegründet. Die hat die Ausrüstung gekauft. Vieles braucht es da, vom Braukessel bis zum Etikett. Und was selbst zu machen war, das haben sie selbst gemacht.

Bei der Vorstellung der Biere für die Presse zeigte sich Daniel Vitt mit dem Geschmack des selbst gemachten Porters, eines dunklen aus England stammenden Biers, schon recht zufrieden. An dem wolle er nichts mehr ändern, sagte er. Ganz anders beim Weißbier. Da war ihm vor einigen Wochen die bittere Note noch zu stark. Fertig war auch schon das helle Bier, es sollte aber noch einige Zeit ruhen. Wichtig ist Vitt, dass Hopfen und Malz für die vier Sorten aus biologischem Anbau stammen. Zudem kauft das Brauhaus die Grundstoffe von Erzeugern, die möglichst nahe liegen, beispielsweise in der Hallertau.

Das Ergebnis können Besucher am Samstag probieren. Dann soll alles fertig sein, die Biere ebenso wie die Brauräume. 1000 Liter pro Monat kann das Brauhaus herstellen. An größere Mengen denken die elf Bierfreunde vorerst auch nicht. Sie wollen mit dem Bier nicht reich werden, keiner gibt fürs Brauen seinen Beruf auf. Es soll eine nette Nebensache bleiben. Freilich würde es die Brauereigründer freuen, wenn ihr Gerstensaft bald in ein paar Geschäften in Germering erhältlich wäre und auch auf dem einen oder anderen Fest ausgeschenkt würde. Am Samstag schenken sie erst einmal selbst ihr Bier aus. Um 13 Uhr zapft Oberbürgermeister Andreas Haas das erste Fass mit Germeringer Bier an.

Brauhaus Germering, erstmaliger Verkauf, Samstag, 14. Juli, Friedenstraße 23, 13 bis 19 Uhr

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Quelle:
SZ vom 13.07.2018
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