Seit einem Monat sammeln Schüler der Rudolf-Steiner-Schule in Gröbenzell mit einer Online-Petition Unterschriften. Sie wollen verhindern, dass ihre beiden Mitschüler und Flüchtlinge Hassan und Hamza nach Afghanistan und Pakistan abgeschoben werden. Bis Mittwoch haben mehr als 9600 Unterstützer die Petition unterschrieben, mit der Behörden umgestimmt werden sollen. In Gröbenzell können die Schüler auf acht politische Unterstützer bauen. In einer Pressemitteilung bitten Bürgermeister Martin Schäfer (UWG) und dessen Stellvertreter Martin Runge (Grüne) und Axel von Walter (SPD) sowie fünf Gemeinderäte die Gröbenzeller darum, die Petition zu unterzeichnen. Die Kommunalpolitiker belassen es jedoch nicht nur beim Appell. Sie wenden sich auch an die Bundesregierung und die bayerische Staatsregierung. Die Bundesregierung fordern sie auf, die Sicherheitslage in Afghanistan und Pakistan "neu, seriös und realistisch zu bewerten", um so die Voraussetzungen für ein Ende der inhumanen Abschiebepraxis zu schaffen. An die Staatsregierung wenden sie sich mit dem Anliegen, diese solle dem Beispiel anderer Bundesländer folgen und ihre humanitären Handlungsspielräume bei dem Vollzug der Abschiebe-Entscheidungen konsequent nutzen. Eine Abschiebepraxis gegen unbegleiteten minterjährigen Flüchtlingen, die von Härte statt von Humanität gekennzeichnet sei, sei unakuzeptabel.
Zu finden ist die Online-Petition im Internet unter: openpetition.de/!rssgroebenzell