Gröbenzell:Lauter Wahlsieger, keine Verluste

Weil in Gröbenzell der Gemeinderat von 24 auf 30 Sitze wächst, erscheint das Ergebnis in einem besseren Licht

Von Ariane Lindenbach, Gröbenzell

Ausschließlich Gewinner hat die Kommunalwahl in Gröbenzell hervorgebracht. Oder, korrekt ausgedrückt, hat keine der angetretenen Parteien und Gruppierungen einen Verlust von Mandaten hinnehmen müssen. Das ist jedoch keine Zahlentrickserei, sondern lediglich der Tatsache geschuldet, dass die Kommune am Gröbenbach im Zuge ihres Einwohnerwachstums mit dieser Wahl auch einen größeren Gemeinderat erhält. Statt der bislang 24 ehrenamtlichen Kommunalpolitiker plus einem hauptamtlichen Bürgermeister sind es von nun an 30 Personen (und ein Bürgermeister), die die Geschicke bestimmen. Die meisten Zuwächse haben die UWG, die Gruppierung von Bürgermeister Martin Schäfer, sowie die Grünen einfahren können.

Bei einer Vergrößerung des Gremiums um ein Viertel wie jetzt am Gröbenbach wäre ein Verlust von Sitzen also gleichbedeutend mit einer gehörigen Klatsche, auch der Erhalt des Status quo verblasst in diesem Licht etwas. Insofern muss dieser Aspekt bei der Analyse des Wahlergebnisses berücksichtigt werden, er relativiert den Wahlausgang ein wenig. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis der Gemeinderatswahl kommt die CSU auf 29, 18 Prozent der Stimmen, die Grünen auf 24,86. Ganz knapp dahinter folgt die UWG mit 24,06 Prozent, die SPD hat 13,14, die Freien Wähler 5,17 und die FDP 3,61 Prozent.

Kommunalwahl

Prophetische Plakate: Anton Kammerl, CSU-Bürgermsisterkandidat, über Ingo Priebsch, so wie die Wahl vorerst geendet hat.

(Foto: Günther Reger)

Die Wähler in Gröbenzell haben bestimmt, dass die Unabhängige Wählergemeinschaft UWG sowie die Grünen jeweils zwei Sitze mehr haben im nächsten Gemeinderat. Beide Fraktionen stellen nun jeweils sieben Gemeinderäte. Die CSU wird wieder stärkste Kraft im neuen Gremium. Und sie gewinnt ebenfalls einen Sitz dazu, so dass sie künftig mit neun Mandatsträgern vertreten ist. Ob ihr das allerdings viel nützen wird, bleibt abzuwarten. Erfahrungsgemäß sind die Positionen von Grünen, UWG und SPD oft nah beieinander, so dass sie in der Vergangenheit schon öfter zusammengearbeitet haben. Stagniert ist die Zahl der Mandate bei den Sozialdemokraten und den Freien Wählern. Die FW behalten ihre zwei Sitze, die FDP den einen und die SPD ihre vier.

Gleicht man das Ergebnis der Gemeinderatswahl mit der des Bürgermeisters ab, fällt außerdem auf, dass die Grünen bei ersterem gewohnt gut abschneiden. Gröbenzell hat traditionell überdurchschnittlich viele Grünen-Wähler, was vermutlich am Gründungsmitglied Martin Runge liegt. Der stellvertretende Bürgermeister wurde am Sonntag von 5477 Personen gewählt - und bekam damit gut 1300 Stimmen mehr als Grünen-Bürgermeisterkandidat Ingo Priebsch. Es hatte am Wahlabend einige überrascht, dass Priebsch hinter Gregor von Uckermann (SPD) kam.

Gemeinderat Gröbenzell

Wahlergebnis 2020 (Vergleich 2014)

Gemeinderat (30 Sitze)

CSU9 Sitze (8)

SPD4 Sitze (4)

Grüne 7 Sitze (5)

Freie Wähler 2 Sitze (2)

UWG7 Sitze (4)

FDP1 Sitz (1)

Wahlergebnis

CSU29,18 % (35,24 %)

SPD13,14 % (16,56 %)

Grüne24,86 % (23,11 %)

Freie Wähler 5,17 % (6,66 %)

UWG24,03 % (15,55 %)

FDP3,61 % (2,88 %)

Gewählt wurden: CSU Anton Kammerl, Anita Rieger, Thomas Heinrich Eichler, Michael Jaumann, Ulrike Breitkopf, Michael Schweyer, Maximilian Rötzer, Christian Zerlin, Brigitte Böttger; Grüne Ingo Priebsch, Ursula Retz, Martin Runge, Daniel Homer, Walter Voit, Larissa Holmer, Thomas Greiffenhagen; Freie Wähler Cornelia Aicher-Leonbacher, Wolfgang Netschert; SPD Gregor von Uckermann, Axel von Walter, Andrea Schuster, Peter Falk; FDP Klaus Coy; UWG Martin Schäfer, Cordula Braun, Ursula Bauer, Claus Donath, Karin Spangenberg, Ursula Eichinger, Helmut Berger

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