Gröbenzell:4180 Kilometer im Jahr

Gröbenzell: Jedes Jahr ein Foto: Ulrich Hermann (links) und Harald Hengesbach blicken auf 25 Jahre Wandergruppe des Seniorenbeirats Gröbenzell zurück.

Jedes Jahr ein Foto: Ulrich Hermann (links) und Harald Hengesbach blicken auf 25 Jahre Wandergruppe des Seniorenbeirats Gröbenzell zurück.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Wandergruppe des Gröbenzeller Seniorenbeirats feiert ihr 25-jähriges Bestehen

Von Christian Lamp, Gröbenzell

Auf hohe Berge gehen die meisten Mitglieder der Wandergruppe des Seniorenbeirates Gröbenzell schon länger nicht mehr, aber das Wandern in der Natur wollen sie natürlich nicht aufgeben. Aber auch das nahegelegene Umland, auf das sich die Wanderungen beschränken, biete ausreichend Vielfalt, wie Christine Romanello versichert. Die 70-Jährige ist eine von mehr als 60 Mitgliedern, Freunden und "Ehemaligen", die vor kurzem das 25-jährige Bestehen der Wandergruppe im Café am Gröbenbach feierten.

Die Geschichte beginnt 1992, mit einer kleinen Gruppe, die auf dem Schwarzweißfoto in die Kamera lächeln. Zu jedem Jahr gibt es in der kleinen Fotoausstellung im Foyer ein Foto, das die wanderfreudigen Senioren meistens vor Wirtshäusern zeigt. Eigentlich aber beginnt die Geschichte schon 1991. Das weiß zumindest Harald Hengesbach, der in seiner Funktion als Leiter der Wandergruppe die "hoffentlich nicht allzu lange" Jubiläumsrede hält. Nur hätte da noch niemand Interesse gehabt. Ein Jahr später allerdings, auf erneute Initiative, fanden sich dann die ersten 18 Teilnehmer zur Wanderung nach Andechs ein, die passenderweise zwei Wochen vor der Feier erneut gegangen wurde.

Die ersten zehn Jahre, so Hengesbach, reichten die Kapazitäten nur für eine Wanderung im Monat, also zwölf pro Jahr. 2003 schließlich konnten dann die beliebten und auch "für weniger Gehstarke" geeigneten Kurzwanderungen eingeführt werden, die zwar 1991 schon als Idee aufkamen, aber nie umgesetzt wurden. Seitdem bietet die Gruppe ganze 24 Wanderungen im Jahr an. Da kommt einiges an Kilometern zusammen, 4180 (einfach) pro Person, wie Hengesbach vorrechnet. Beeindruckender ist die kumulierte Zahl der Wandergruppe, insgesamt über Hunderttausend Kilometer, das heißt zweieinhalb mal um die Erde.

Dabei gilt seit Beginn: Die Wanderungen finden der Einfachheit halber nur im S-Bahn-Bereich statt, sind bis heute völlig offen - auch für Nicht-Gröbenzeller, wie Hengesbach betont - und finden bei jedem Wetter statt. Das Wichtigste aber sei ganz einfach das gute Restaurant zum Mittagessen. Ansonsten drohe Unmut bei den Wanderfreunden. Auch an Anekdoten mangelt es der Wandergruppe nicht, "Irrungen und Wirrungen" seien bei diesem Pensum vorprogrammiert. Es könne schon vorkommen, trotz der kenntnisreichen Wanderführer, dass man mal vom Ebersberger Forst nach Markt Schwaben wandere, aber in Poing herauskäme. Zum Glück gibt es ja die S-Bahn.

Abschließend bedankt sich Harald Hengesbach noch explizit bei den Wanderführern für ihr Engagement, ohne das die Gruppe nicht so lange habe bestehen können. Er hoffe, dass sich auch weiterhin genug neue bereit erklären würden, diese Verantwortung zu übernehmen, um den altersbedingten regelmäßigen Ausfall abzufedern. An engagierten Mitgliedern scheint es derweil nicht zu mangeln. Nach der Rede trägt Margarete Wimmer, genannt Grete, in voller Wandermontur und mit einem Rotkäppchen auf dem Kopf einen selbstgedichteten Reim auf die Wanderer vor und animiert die Runde zu einem spontanen Ständchen. Dass sie die Kleinste sei, wie sie der SZ klagt, und deshalb doppelt so viele Schritte wie alle anderen machen müsse, hält sie trotzdem nicht davon ab, seit acht Jahren mit zu wandern. Schließlich geht es ja um die Geselligkeit.

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