GröbenzellLangjährige Gemeinderätin macht Platz für Bürgermeister-Kandidaten

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Die Gröbenzeller Gemeinderätin Anita Rieger scheidet aus dem Gremium aus. Sie wolle Jüngeren Platz machen, sagt sie.
Die Gröbenzeller Gemeinderätin Anita Rieger scheidet aus dem Gremium aus. Sie wolle Jüngeren Platz machen, sagt sie. (Foto: Jana Islinger)

17 Jahre gehörte Anita Rieger dem Gremium an. Nun scheidet sie aus, damit Jens Wäcken in den Gröbenzeller Gemeinderat nachrücken kann. Er möchte für die CSU Bürgermeister werden.

Von Gerhard Eisenkolb, Gröbenzell

Nach 17 Jahren und mehreren hundert Gemeinderatssitzungen, die in der Regel von 19.30 bis 23 Uhr dauern, ist für Anita Rieger (CSU) der richtige Zeitpunkt gekommen, sich vorzeitig vor dem Ablauf ihrer dritten Sitzungsperiode aus der Gröbenzeller Kommunalpolitik zu verabschieden. „Ich mache Platz für Jüngere“, sagt die 61-Jährige. Der Jüngere ist in ihrem Fall ihr Nachrücker Jens Wäcken. Der ist der Favorit des CSU-Ortsvorstands als Direktkandidat für die Bürgermeisterwahl. Zieht dieser schon jetzt in den Gemeinderat ein, dürfte das seine Erfolgsaussichten bei der Kommunalwahl 2026 verbessern. Laut Rieger soll Wäcken die Chance bekommen, sich einzuarbeiten.

Aber sie nennt noch weitere Gründe für ihren Schritt. Wenn sie den Stil der Beratungen mit den Worten kritisiert, „die meiste Zeit haben wir gestritten“, drückt sie damit eines aus: Unzufriedenheit. Ständig bei Diskussionen, die sich im Kreis drehen, aufeinander herumzuhacken, das sei nicht ihre Art, Entscheidungen zu treffen. Als Pragmatikerin zieht sie Sachdiskussionen den von „Parteiideologien“ geprägten politischen Geplänkeln vor. Mit ihrem Unmut über diesen Umgangston hielt sie sich schon bisher in den Sitzungen nicht zurück und eckte damit an, gelegentlich auch bei der eigenen CSU-Fraktion. Das störte sie nicht.

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Trotzdem überwiegt in ihrer Bilanz das Positive. Es mache sie stolz, wenn sie durch Gröbenzell geht und sieht, wobei sie als Referentin für Schulen und Kindereinrichtungen „mitgemischt“ habe: Es entstanden unter anderem der Kindercampus, die Krippe in der Freilandstraße. Die Ährenfeldschule und Turnhallen wurden saniert sowie ein neues Rathaus gebaut. An solchen Projekten mitzuwirken oder als Mitglied im Büchereikuratorium zu sehen, wie toll sich die Gemeindebibliothek entwickelte und wie viele Preise diese einheimste, stimme sie froh, sich eingebracht zu haben.

Ein weiterer Rücktrittsgrund ist, dass ihre familiären und beruflichen Verpflichtungen – sie ist seit 45 Jahren Mitarbeiterin der Sparkasse – ihr nicht mehr genug Zeit für die Kommunalpolitik lassen. Und halbe Sachen will sie nicht machen. Auf ihr ehrenamtliches Engagement beim SC Gröbenzell möchte sie nicht verzichten, für dessen Finanzen sie zuständig ist. Zudem betreut sie seit mehr als 20 Jahren freitags beim SC das Eltern-Kind-Turnen. Die Freude am Sport mit den Kindern ließ sie nach den langen Donnerstagsabenden im Gemeinderat so machen Frust vergessen.

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