Im Rathaus von Gröbenzell wird es in den kommenden Wochen schwierig, alte Akten und Unterlagen zu finden. Die Rathausmitarbeiter verpacken seit einigen Tagen das Archiv und Unterlagen, die zurzeit nicht benötigt werden, in Kartons. Intern hat der Umzug der gesamten Gemeindeverwaltung in ein angemietetes modernes Bürogebäude im Industriegebiet in der Danziger Straße bereits begonnen. Bis am 25. September die Möbelwagen vorfahren und die Rechner und die gesamte EDV-Anlage abgestöpselt und verladen werden, sind insgesamt 2500 Kartons mit Unterlagen, Akten und den Büroutensilien der 65 Rathausmitarbeiter zu füllen.
Den mit einer Kettensäge aus einem Baumstumpf herausgesägten großen Kuhkopf mit Hörnern, der zum Privatbesitz des Bürgermeisters Martin Schäfer (UWG) gehört und dessen Büro ziert, will dieser selbst mit seinem Transportfahrrad in die einen Kilometer von der Rathausstraße entfernte Danziger Straße transportieren. Alles, was die Beamten und Angestellten nämlich selbst erledigen, spart der Gemeinde Umzugskosten. Und diese sind mit einer Summe von insgesamt 30 000 Euro relativ knapp kalkuliert. Das ist möglich, weil nur ein Teil des Mobiliars mitgenommen wird. Was von den laut Schäfer in die Jahre gekommenen Möbeln nicht mehr benötigt wird, will die Gemeinde entsorgen oder an Vereine verschenken. Die neuen Räume in einem der sogenannten, nach dem Eigentümer benannten, Stockwerk-Gebäude sind nämlich möbliert angemietet worden. Zu einem ortsüblichen Preis, wie Schäfer beteuert. Die genaue Summe will er nicht öffentlich nennen.
Von Montag, 28. September, an bis zur Eröffnung der Verwaltung am neuen Standort in der Danziger Straße 23 am Donnerstag, 1. Oktober, haben die Techniker Zeit, die EDV zum Laufen zu bringen. Und den Mitarbeitern bleiben drei Tage, ihre Büros einrichten. Auf drei Stockwerken stehen der Gemeindeverwaltung dann insgesamt 1800 Quadratmeter Geschossfläche und 600 Quadratmeter Lagerflächen im Keller zur Verfügung. Das ist erheblich mehr als im alten Rathaus, das bis zum Ende der Amtsperiode Schäfers im Frühjahr 2018 durch einen bezugsfertigen Neubau ersetzt werden soll. Im alten Rathaus verfügt die Verwaltung über 45 Büros und Räume wie den 120 Quadratmeter großen Sitzungssaal auf einer Nutzfläche von 1600 Quadratmetern. In der angemieteten Interimslösung sind es bei einer Gesamtnutzfläche von 1700 Quadratmetern 50 Büros. Das Mietobjekt hat im Vergleich zum Rathaus zwar eine um 900 Quadratmeter kleiner Gesamtgrundfläche, bietet aber rund 100 Quadratmeter mehr an Bürofläche. Der Platz wird besser ausgenutzt, als im Siebzigerjahrebau des Rathauses. Trotzdem ist sich der Bürgermeister nicht sicher, ob der Platz angesichts von Neueinstellungen ausreicht. "Es ist verdammt eng", sagt Schäfer, der erwägt, bei Bedarf weitere einzelne Büroräume dazuzumieten. Bis auf das Versetzen von einigen Rigipswänden fallen in der Danziger Straße keine größeren Umbauarbeiten an. Gröbenzeller, die im Herbst einen neuen Ausweis oder Pass benötigen, werden geben, sich rechtzeitig darum zu kümmern. Zwar gibt es während des von Friedrich Frankenfeld gemanagten Umzugs einen Notfallplan mit Olching und Puchheim, aber hierzu bedarf es einer Voranmeldung. Eine Rathausdependance im Zentrum hält Schäfer für nicht nötig.