Gröbenzell:Der Klick zur Kita

Online-Anmeldung für Betreuungseinrichtungen

Von Ariane Lindenbach, Gröbenzell

Bequem nach Feierabend noch vom Sofa aus die Anmeldung für den Kindergarten erledigen, das werden Eltern in Gröbenzell demnächst tun können. Die Gemeinde wird ihr Anmeldeverfahren für die Kindertagesstätten im Lauf der nächsten Monate vom Papierformular auf online umstellen. Mit Beginn des Betreuungsjahres 2019/2020 oder auch etwas später sollen die sogenannten unterjährigen Anmeldungen (beispielsweise von Kindern, deren Familien neu zugezogen sind) bereits online erfolgen, für 2020/2021 soll es dann bereits in allen Einrichtungen Anwendung finden.

Puchheim hat bereits ein solches Anmeldeverfahren - das Online-Portal namens Little Bird bietet Zugriff auf die örtlichen Kinderbetreuungseinrichtungen und die Möglichkeit zur Anmeldung. Kämmerer Gregor Kamp: "Der Vorteil ist, Sie können es zu jeder Tages- oder Nachtzeit machen", gerade für berufstätige Eltern ein dicker Pluspunkt gegenüber dem bisherigen Verfahren, bei dem man zu einem bestimmten Termin zur Anmeldung in der Kita erscheinen muss. Zumal Eltern ihr Kind in der Regel nicht nur bei einer Einrichtung anmelden, sondern bei mehreren, weil sie nicht darauf vertrauen können, genau in der Wunsch-Kita einen Platz zu bekommen. In der Praxis bedeutete das bisher für die Eltern also oft drei oder vier Anmeldungen vor Ort, immer zu einem bestimmten Termin.

All das entfällt mit der computergestützten Anmeldung für alle Gröbenzeller Kindereinrichtungen - von der Krippe bis zum Hort. Gleichwohl werde man die Eltern anhalten, den Kindergarten, die Krippe oder den Hort vorher zu besuchen, so Kamp. Schließlich sollten sie sich schon persönlich ein Bild von der Einrichtung machen, in der ihr Kind demnächst einen Großteil des Tages verbringen wird.

Für die Kitas selbst sowie die Rathausverwaltung, die die Anmeldungen schließlich weiterbearbeitet, bietet das neue System ebenfalls Vorteile. So ist es mit dem digitalen Verfahren nicht möglich, mehrere Einrichtungen mit derselben Priorität anzugeben. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Probleme gegeben, wenn Eltern für zwei oder drei Einrichtungen gleichzeitig angegeben hatten, diese sei ihre absolute Wunsch-Kita; die jeweiligen Kitas hatten sich trotz knapper Plätze nach Kräften bemüht, den Wunsch zu erfüllen - nicht ahnend, dass sie eine unter mehreren sind und am Ende möglicherweise den freigehaltenen Platz gar nicht mehr besetzen können.

Das zentrale Online-Verfahren bietet weitere Vorteile. "Wir können ziemlich schnell sehen, wie viele Anmeldungen vorliegen", erklärt der Kämmerer. Anders als bei der analogen Anmeldung, bei der die per Hand ausgefüllten Formulare von Kita-Mitarbeitern in eine Excel-Tabelle eingepflegt wurden, die nach Ablauf der Anmeldefrist ins Rathaus übermittelt wurde, kommen die Daten nun in Echtzeit in dort an. Das spart Wochen. Zeit, die manchmal dringend benötigt wird, wenn sich abzeichnet, dass die angebotenen Hortplätze nicht ausreichen werden. Bei insgesamt etwa 600 Anmeldungen pro Jahr kommt da einiges an Aufwand zusammen. Nicht umsonst spricht Kamp von einer "enormen Arbeitsentlastung". Das System wird jährlich etwa 4000 Euro kosten.

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