Pandemie:In den VHS-Kursen bleiben etliche Plätze unbesetzt

Pandemie: "Die Leute sind noch vorsichtig", sagt Beate Abel-Riemensperger, Geschäftsführerin der Volkshochschule Gröbenzell.

"Die Leute sind noch vorsichtig", sagt Beate Abel-Riemensperger, Geschäftsführerin der Volkshochschule Gröbenzell.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Als Folge von Corona meiden viele Menschen Veranstaltungen. Das wirkt sich auch auf die Volkshochschule Gröbenzell aus.

Von Karl-Wilhelm Götte , Gröbenzell

Es ist noch längst nicht alles wieder normal - auch nicht bei der Volkshochschule (VHS) Gröbenzell. Obwohl die Corona-Beschränkungen inklusive der Maskenpflicht im Unterricht weggefallen sind, sind kaum Kurse voll belegt. "Die Leute sind noch vorsichtig", sagt VHS-Geschäftsführerin Beate Abel-Riemensperger, "wir haben nach wie vor weniger Teilnehmer als im letzten Normaljahr 2019." Das deckt sich mit den aktuellen Erfahrungen in der Kultur- und Unterhaltungsbranche. Auch in den Theatern und anderen Veranstaltungsorten finden sich die Besucher immer noch nur spärlich ein. Die Hoffnung der Gröbenzeller VHS richtet sich aufs kommende Wintersemester mit dem Thema "Feuer und Flamme".

2020 und 2021 mussten pandemiebedingt 474 beziehungsweise 443 VHS-Kurse und Veranstaltungen ausfallen. 2021 waren dies 36 Prozent der Kurse. Die Kurse, die stattfanden, mussten mit Abstand, Maske und weniger Teilnehmern durchgeführt werden. Abel-Riemensperger zeigte bei der Jahreshauptversammlung der VHS, zu der etwa 30 Mitglieder kamen, ein Kursfoto - mit maximal acht Teilnehmerinnen in einem Raum - "aus bitteren Zeiten". Nur eine einzige Großveranstaltung konnte stattfinden. Das war 2021 kurz vor der Bundestagswahl Ende September. Dabei war die große Wildmooshalle so bestuhlt worden, dass bereits 70 Besucher den Raum füllten. "Vor der Bürgermeisterwahl 2020 waren noch 430 Leute drin", erinnerte Abel-Riemensperger an vergangene bessere Zeiten.

Hilfsgelder zurückgezahlt

Finanziell erlebte die VHS ebenfalls Einbußen, doch die hielten sich in Grenzen. Schatzmeister Daniel Schneider vom VHS-Verein musste zwar einräumen, dass das Geschäftsjahr 2021 mit einem Minus von 128 000 Euro abgeschlossen wurde, doch das war vor allem auf eine Rückzahlung von fast 100 000 Euro Hilfsgeldern an das Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge (Bamf) zurückzuführen, die für die Fortführung der Deutsch- und Integrationskurse für Flüchtlinge in Pandemiezeiten zur Verfügung gestellt worden waren. 50 000 Euro flossen 2020 über den "Corona-Rettungsschirm" des Freistaates in die VHS-Kasse. "2021 wurde der nicht mehr benötigt, weil wir das Defizit über unsere Rücklagen ausgleichen konnten", berichtete Schneider zufrieden. Zum Ende des vergangenen Jahres betrugen die Rücklagen immer noch 370 000 Euro. "Die brauchen wir auch. Das ist unser gesundes Polster, um Krisen abzufedern", resümierte der Schatzmeister.

Ingo Priebsch, der neue Vorsitzende der VHS, lobte das "krisenerprobte VHS-Team" um Abel-Riemensperger. Der Grüne Gemeinderat Priebsch sprach von einer "attraktiven Finanzlage" der VHS "für eine gesunde Gemeinde Gröbenzell". Gerichtet was das an den anwesenden Bürgermeister Martin Schäfer (UWG). Der VHS-Chef konnte auch noch mitteilen, dass die Mitgliederzahl des Vereins auf 455 gestiegen ist.

Online-Kurse

Momentan finden noch 15 Prozent der Kurse - besonders Sprachkurse - online statt. "Wir haben einen Dozenten, der in Italien angesiedelt ist, und einen, der aus Burkina Faso Französisch unterrichtet", erläuterte Julia Engelmann vom VHS-Team. "Online sollten wir nicht aufgeben oder gar komplett verkümmern lassen", gab sie zu bedenken. Bleibt der Programmschwerpunkt "Feuer und Flamme" für den Herbst und Winter, den Engelmann kurz vorstellte. Es werde über das Land des Feuers, über Vulkaninseln, über Feuer und Glas und auch über Hexenverbrennungen in München gehen. Bis zum Programmschluss im Juni können noch weitere Ideen, so Engelmann, eingebracht werden. Die Gröbenzeller VHS hofft dann darauf, dass dann die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder in gewohnter Anzahl die vielen Angebote der insgesamt 250 Kursleiterinnen und -leiter nachfragen werden.

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