Gröbenzell:Bahn verärgert Gröbenzeller

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Die Bemühungen des Winterdienstes sind am Montagmittag am S-Bahnhof in Gröbenzell noch sichtbar. Dieser Zustand scheint jedoch nicht die Normalität zu spiegeln, wie im Gemeinderat beklagt wurde. (Foto: Leonhard Simon)

Gemeinderat beklagt ungenügenden Winterdienst

Von Ariane Lindenbach, Gröbenzell

Rechtzeitig vor dem neuerlichen Wintereinbruch am Wochenende hat Anton Kammerl (CSU) am Donnerstagabend im Gemeinderat die gefährliche Situation am S- Bahnhof angesprochen. Insbesondere die Treppen an der Freyastraße seien so glatt, "dass die Studenten sich da nicht mehr hoch trauen", betonte er. Unter dem Tagesordnungspunkt Verschiedenes regte der Fraktionsvorsitzende an, dass die Gemeinde diese Arbeiten aus Sicherheitsgründen übernehmen sollte. Es folgten konstruktive Anregungen sowie überwiegend resignierte Klagen über das Verhalten der für den Winterdienst zuständigen DB. In dem Gremium wurde auch die Verzögerung bei der Reparatur des Aufzuges erneut thematisiert.

"Mit der Bahn, das ist schon ein Problem", pflichtet ihm Peter Falk (SPD) bei. Der Jurist verweist darauf, dass es bei Unfällen im öffentlichen Raum aufgrund von Schnee- oder Eisglätte auch um Haftungsfragen gehe. Sollte sich die für den Zustand ihres S-Bahnhofs zuständige DB AG darum drücken, "müsste man die abmahnen", unterstreicht er. Für den Fall, dass Mitarbeiter des gemeindlichen Betriebshof, den Bahnsteig und die Aufgänge räumen, so müsste die Gemeinde nach Falks Auffassung, diese Arbeit der Bahn in Rechnung stellen. Zweiter Bürgermeister Martin Runge (Grüne) nennt es ein "leidiges Thema" und verspricht, es mit Kämmerer Gregor Kamp zu besprechen.

Cordula Braun (UWG) kann eine gewisse Frustration nicht unterdrücken: "Die Kommunikation mit der Bahn, das kann man wahrscheinlich damit vergleichen, wenn man mit dem Ofenrohr ins Gebirge schreit." Womit die Referentin allerdings nicht den mangelhaften Winterdienst am S-Bahnhof meint, sondern die erst eine Woche zuvor bekannt gewordenen Verzögerungen bei der Reparatur des äußerst anfälligen Aufzugs. Das für Ende 2020 angekündigte Ende dieser - im übrigen auch sehr kurzfristig angekündigten - Arbeiten verzögert sich um mindestens ein halbes Jahr. Braun schlägt "ein Theater, ein öffentlichkeitswirksames Theater" als Protest vor, jedoch ohne konkrete Idee. "Die Geschichte mit den Aufzügen haben wir landauf, landab", sagt Runge. In Ländern wie Österreich oder der Schweiz herrsche ein ganz anderer Standard bei der Bahn. Montagmittag waren Bahnsteig und Treppen geräumt. Ob das in Gemeindeverantwortung lag, wurde bis Redaktionsschluss nicht beantwortet.

© SZ vom 26.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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