Grafrath:Supermarkt öffnet

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Kühltheke und Regale voller Obst und Gemüse: Kunden bedienen sich im neuen Supermarkt in der Ortsmitte von Grafrath. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Neues Geschäft stärkt laut Bürgermeister Markus Kennerknecht die Ortsmitte von Grafrath. Zudem gibt es in dem Gebäude auch barrierefreie Wohnungen

Von Manfred Amann, Grafrath

Jahre lang wurde in Grafrath über die Ansiedlung eines Supermarktes in der Ortsmitte gestritten. Am Donnerstag ist nach relativ kurzer Bauzeit der Feneberg-Lebensmittelmarkt an der Hauptstraße eröffnet worden. Zum Spatenstich Mitte Mai 2019 und zur öffentlichen Einweihung Mitte Januar waren auch Gegner der Planung gekommen, nun sind offensichtlich alle froh, endlich in zentraler Lage einkaufen zu können. Denn als sich am Donnerstagfrüh die Tore öffneten, wartete bereits eine Vielzahl von Kunden. "Und dann gab es eine regelrechten Ansturm auf den Laden, fast alle Parkplätze waren den Tag über belegt", erzählt Bürgermeister Markus Kennerknecht, der die Brüder Christof und Johannes Feneberg von der Feneberg-Lebensmittel GmbH in Kempten begrüßen konnte.

Der Ladenbereich ist mit etwa 800 Quadratmetern Verkaufsfläche etwas kleiner als die großen Supermärkte im Umland. Dies ist in erster Linie einem Streit um das Weinberger-Grundstück geschuldet, das an das Damian-Grundstück angrenzt, auf dem der Laden mit zwei Obergeschossen eröffnet wurde. Ursprünglich sollte auf beiden Grundstücken ein großer Supermarkt errichtet werden, was aber an dem Streit mit einem Investor scheiterte. Die Eigentümer des Damian-Grundstückes, Herbert und Christine Sedlmeier, hatten es schließlich Leid, dass nichts vorwärts ging, und nahmen die Planung für einen Supermarkt, begrenzt auf ihr Grundstück, selbst in die Hand.

Der Name Damian erinnert daran, dass an der Stelle das Damian-Versandhaus stand. Pater Damian setzte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für Lepra-Aussätzige ein. Bei der Einweihung hatte Familie Sedlmeier das neue Gebäude erneut in "Damian-Haus" getauft, um das ehemalige Versandhaus und an den "Apostel der Aussätzigen" zu erinnern. Das Paar hat mittlerweile den gesamten Gebäudekomplex in eine Stiftung eingebracht, deren Nutznießer (Mieteinnahmen) das Deutsche Aussätzigen-Hilfswerk (DAHW) ist. Über dem Markt befinden sich in zwei Obergeschossen Räumlichkeiten für Dienstleister und 21 barrierefreie Wohnungen, die mit einem Aufzug auch von der Tiefgarage aus erreicht werden können und vornehmlich an Personen mit besonderem Wohnbedarf vergeben werden. Laut Kennerknecht sind alle Wohnungen bezogen, im ersten Stock haben bereits eine Praxis für physiotherapeutische Anwendungen sowie ein Friseurladen eröffnet. Eine Wohnung hat die Gemeinde zur Unterbringung Obdachloser angemietet.

Das Gebäude mit seinen Angeboten bedeute eine Stärkung der Ortsmitte, der Supermarkt sei wichtig für die Sicherung der Nahversorgung, sagt Kennerknecht. Laut Feneberg bietet die Grafrather Filiale alles, was von einem Lebensmittel-Vollsortimenter erwartet wird. Der Schwerpunkt liege auf regionalen und Bio-Lebensmitteln. Die Kunden erwartet im vorderen Bereich ein Verkaufsbereich für Backwaren. Die Qualität des Angebotes im Laden liegt laut Johann Feneberg auf Eigenmarken sowie auf Fleisch und Wurst aus der Feneberg-Metzgerei. Getränkebereich, Drogerie-Abteilung sowie ein Sortiment an Haushaltshelfern komplettierten das Angebot.

© SZ vom 24.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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