Grafrath:Supermarkt in der Ortsmitte

Richtfest für einen lange umstrittenen Bau in Grafrath

Nach vielen Jahren des Streits über die Bebauung der Ortsmitte von Grafrath steht nun ein Supermarkt mit Praxen und barrierefreien Wohnungen in zwei Obergeschoßen vor der Vollendung. Beim Richtfest für den Gebäudekomplex auf dem ehemaligen Damian-Gelände an der Hauptstraße war vom ehemaligen Streit nichts mehr zu spüren. Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei) freute sich, dass auch die Gegner des Projektes anwesend waren, als die Zimmerer Peter Mayer und Stefan Hausmann mit einem Richtspruch den Baufortschritt würdigten. Spätestens Ende März nächsten Jahres soll man im Feneberg-Markt einkaufen können. Besonderer Dank gebührt laut Kennerknecht Christina und Herbert Sedlmeier, die als Grundstückbesitzer einen sehr langen Atem bewiesen und zuletzt selbst die Initiative ergriffen hätten.

Sedlmeier erinnerte an den gescheiterten Versuch, das Projekt mit einem Investor zu realisieren, was Kennerknecht als "teilweise unwürdiges Pokerspiel" bezeichnete. Die Streitereien im Gemeinderat, der Bürgerentscheid und das ewige Hin und Her hätten ihnen stark zugesetzt. "Wir waren sehr oft am Boden zerstört, nachdem manche Gemeinderäte immer wieder auf unsere Planung eingedroschen hatten", beklagte Sedlmeier. Ursprünglich sollte auch das Weinberger-Gelände eingebunden werden, nachdem daraus aber nichts wurde, nahm Sedlmeier die Realisierung des Projektes in Form einer "kleineren Lösung" selbst in die Hand. "Sehr zum Vorteil der Gemeinde und zum Wohle der Bevölkerung", so der Bürgermeister, der daran erinnerte, dass auch die Lebensmittelketten Edeka und Rewe im Gespräch gewesen seien. Das man schlussendlich rasch mit dem Allgäuer Unternehmen Feneberg einen Betreiber für eine kleine, für Grafrath passende Lösung gefunden habe, der stark auf Regionalität setzt, sei letztlich ein Gewinn für Grafrath. Wie der Unternehmenschef Christof Feneberg versicherte, freut er sich auf den Laden im Ortskern, denn "wenn genug Platz vorhanden ist, gehen wir nicht gern an den Ortsrand".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: