Grafrath:Möglicherweise höhere Gebühren

Grafrath will die Defizite von Hallenbad und Bürgerstadel senken

Unterhalt und Erhaltung öffentlicher Gebäude und Einrichtungen kosten viel Geld, meist mehr als den Kommunen lieb ist. In Grafrath müssen vor allem für den Bürgerstadel und das Hallenbad Defizite ausgeglichen werde, was dazu führt, dass im Etat jeweils erkleckliche Summen für Investitionen fehlen. Bei der Beratung über die Jahresabrechnungen verschiedener Einrichtungen wurde im Gemeinderat daher angeregt, im Rahmen der Etatberatungen 2018 bei der Fortschreibung des vor Jahren von CSU-Sprecher Gerald Kurz durchgesetzten Einnahmenkonzepts nach Möglichkeiten zu suchen, die geeignet sind, die Defizitentwicklung zumindest abzubremsen. Auch wenn es in der jüngsten Sitzung nicht konkret ausgesprochen wurde, Gebührenerhöhungen werden ein Teil davon sein.

Für das Jahr 2015 musste die Gemeinde für den Bürgerstadel 147 000 Euro zuschießen, ein Jahr davor waren es nur 53 000 Euro gewesen. Der rapide Anstieg ist laut Bürgermeister Markus Kennerknecht wesentlich auf Sanierungen zurückzuführen, die aber notwendig gewesen seien. Im Saal sei zum Beispiel ein neuer Bodenbelag für 64 000 Euro verlegt worden, und die Erneuerung der Umkleiden und Sanitäranlagen sei ohnehin "überfällig" gewesen. "Das Gebäude ist über 30 Jahre alt, die Kosten für den Unterhalt werden daher sicherlich nicht weniger werden" befand Kennerknecht, woraufhin Roger Struzena (Grüne) vorschlug, den Bürgerstadel als Gesamtkomplex für Gastwirtschaft und Vereinshaus hinsichtlich Kostenaufwand und Finanzierung näher zu beleuchten. Man solle überlegen, wie man das steigende Minus reduzieren könne, riet Struzena.

Ähnliche Überlegungen wird man nach Ansicht einiger Ratsmitglieder auch hinsichtlich der Unterdeckung bei den Hallenbadkosten anstellen müssen. Dieses Defizit war zwar 2015 mit 128 000 Euro um etwa 50 000 Euro geringer als ein Jahr zuvor, doch auch hier ist eher wieder mit einem Anstieg auf den in den Jahren zuvor üblichen Betrag von durchschnittlich 160 000 Euro zu rechnen. Der Rückgang des Defizites sei eine Folge der Umstellung der Heizung auf Erdgas, Pellets und Solarenergie und zeige, dass sich die Maßnahmen positiv auswirken, erklärte Kennerknecht. Da aber weitere Investitionen bereits durchgeführt worden seien oder anstünden, müsse man mit einem erneuten Anstieg des Defizites rechnen. Es seien ja keine kleinen Beträge, die jährlich aus dem Haushalt ausgleichen müsse, befand der Gemeindechef. Deshalb will Kennerknecht die Einnahmen-Ausgabensituation des Schwimmbades prüfen lassen.

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