Grafrath:Irgendwas wird rauschen

Grafrath: Im "Bella Martha" arbeitet Stipendiatin Lisa Puchner für ihre Ausstellung.

Im "Bella Martha" arbeitet Stipendiatin Lisa Puchner für ihre Ausstellung.

(Foto: Johannes Simon)

Lisa Puchner erarbeitet in Marthashofen als Artist- in-Residence ihre Ausstellung fürs Wochenende.

Von Johannes Simon, Grafrath

Eine zarte, zerbrechliche Person, die mit zarten, zerbrechlichen Materialien hantiert. Das ist der erste Gedanke, der sich einem unwillkürlich aufdrängt, wenn man derzeit den Kunst-Ort "Bella Martha" betritt. Dort arbeitet Lisa Puchner, 1989 in Linz geborene Künstlerin und Journalistin, die für das Arbeitsstipendium "9+1-Tage-Schöpfung" als Artist-in-Residence ausgewählt wurde. Das, was am Freitag, 4. November, von 19 Uhr an in einer Vernissage präsentiert wird, ist noch im Entstehen begriffen. Lisa Puchner reagiert auf den Ort, auf die Umgebung und das, was sie dort vorfindet. Derzeit ist es vor allem das Herbstlaub des umgebenden Buchenwaldes. Mit den Händen zerreibt sie die vielfarbigen Blätter bis ein mehr oder minder feines Granulat entsteht, in dem nur noch der Farbe, aber nicht mehr die Form des Ausgangsmaterials erkennbar ist. Nach einem mehrstufigen Transformationsprozess soll schließlich eine Raum-Installation entstehen, das dem Thema "Rauschen" untergeordnet ist. "Rauschen" - damit kann Bild-Rauschen, das Radio-Rauschen oder auch einfach nur das Rascheln von Blättern gemeint sein. Deshalb ist es offen, ob die fertige Installation auch um eine akustische Komponente ergänzt wird.

Lisa Puchner ist eine Künstlerin, die nicht bei der Herstellung eines Artefaktes stehen bleibt, sondern auch in der sozialen Interaktion einen Teil ihrer künstlerischen Arbeit begründet sieht. In der Vergangenheit hat sie bereits mit einem Golf-Klub zusammengearbeitet. In Marthashofen konfrontiert sie sich mit den Kindern des dortigen Kindergartens. Die an einem Vormittag entstandenen Bilder wurden von der Künstlerin fotografiert und werden, wie sie selbst sagt, als gleichberechtigte Bestandteile der Ausstellung präsentiert.

Die Ausstellung ist außer am Vernissage-Abend noch am Samstag, 5. November, von 9 bis 17 Uhr geöffnet.

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