Grafrath:Gegen Lärm und Raser

Grafrath: Auf der Straße von Grafrath nach Mauern gibt es immer wieder schwere Unfälle. Im Juni verunglückte ein Motorradfahrer tödlich.

Auf der Straße von Grafrath nach Mauern gibt es immer wieder schwere Unfälle. Im Juni verunglückte ein Motorradfahrer tödlich.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Straße zwischen Wildenroth und Mauern ist bei Motorradfahrern eine beliebte Rennstrecke. Der Grafrather Gemeinderat prüft, welche Maßnahmen dies verhindern könnten

Von Manfred Amann, Grafrath

Um der Raserei auf der Kreisstraße FFB 6 zwischen den Ortsteilen Wildenroth und Mauern endlich ein Ende zu bereiten, will der Grafrather Gemeinderat ein Maßnahmenpaket prüfen. Da die Kreisbehörde über Veränderungen entscheiden muss, wurde Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei) beauftragt, mit dem Landratsamt über eine "deutliche Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit" zu verhandeln.

Ferner soll geprüft werden, ob das Ortsschild weiter in Richtung Mauern etwa in Höhe des Beach-Volleyballfeldes versetzt kann und ob ortseinwärts davor ein sogenannter Geschwindigkeitstrichter eingerichtet werden kann. Zudem soll ausgelotet werden, ob ein modernes Messgerät "Lärmdisplay" geeignet ist, Motorradfahrer dazu zu bewegen langsamer zu fahren. Denn die missbrauchen den Straßenabschnitt zuweilen als Rennstrecke. Mit einem Straßenplaner soll außerdem geprüft werden, ob die Fahrbahn etwa in Höhe von Bürgerstadel und Sportgelände so verschwenkt werden kann, dass das als Geschwindigkeitsbremse wirkt.

"Bevor wir diese teure Variante ins Auge fassen, sollten wir uns Klarheit verschaffen, ob das auch wirklich was bringt", sagte Kennerknecht. Den Antrag, die Maßnahmen zu prüfen, hatte die Fraktion der Grünen gestellt. "Wir stellen den Antrag, Maßnahmen gegen den Motorradlärm in den Sommermonaten zu veranlassen und erneut eine Verkehrszählung durchzuführen", sagte Arthur Mosandl. Immer wiederbeklagten Anwohner der Straße in Wildenroth und auch in Mauern die unerträgliche Lärmentwicklung insbesondere durch aufheulende Motorräder. Die gewünschten Maßnahmen dienten auch der allgemeinen Verkehrssicherheit. Mit einer Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf 70 Stundenkilometer könnte man Biker wie Autos zum langsameren Fahren bringen. "Das Problem dabei ist, dass man eine ständige Kontrolle bräuchte um dies durchzusetzen", sagte der Bürgermeister und wies daraufhin, dass ähnliche Versuche bislang erfolglos geblieben seien, "weil es offensichtlich keine Gefahrenstelle gibt". Mosandl regte daraufhin an, immer wieder bei der Polizei Kontrollen zu fordern, insbesondere an den Wochenenden. Ratsmitglieder wiesen darauf hin, dass es mittlerweile einige Unfälle gegeben habe und das Landratsamt dies in eine Neubeurteilung der Situation einbeziehen müsse. Außerdem würden gelegentlich Bälle vom Sportgelände auf die Straße rollen und insbesondere Kinder beim Zurückholen durch den Verkehr gefährdet. "Wenigstens die Versetzung des Ortsschildes sollte daher erreicht werden", sagte Mosandl. "Wir müssen auch auf kommunaler Ebene tätig werden", forderte der Verkehrsexperte und brachte ein Lärmdisplay ins Gespräch. Diese moderne Messstation könne nicht nur die Geschwindigkeit anzeigen, sondern auch den Lärm messen und die Art der Fahrzeuge differenzieren, Daten, die als Argumentationshilfe gegenüber Behörden genutzt werden könnten. Das Besondere an den Messgeräten sei, dass nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch eine Aufforderung angezeigt werde, wie zum Beispiel "langsamer fahren". Das Gerät koste 15000 Euro, erklärte Mosandl, man könne es aber auch monatsweise mieten. Bürgermeister Kennerknecht wird sich nun um die Ausleihe eines solchen Gerätes bemühen. Auf Wunsch mancher Ratsmitglieder sollte das mobile Gerät für mehrere Monate geliehen werden, um es auch an anderen Straßen, etwa an der B 471, aufzustellen.

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