Grafrath:Für hilfsbedürftige Senioren

Altenwerk Marthashofen will ambulante Tagespflege anbieten

Von Manfred Amann, Grafrath

Weil die Zahl der Senioren steigt und die Menschen zudem älter werden, nimmt auch der Bedarf an Pflege zu. Im Grafrather Hauptausschuss macht man sich deswegen nun Gedanken, ob und unter welchen Bedingungen eine Einrichtung für ambulante Tagespflege geschaffen werden kann. In der jüngsten Sitzung haben die beiden Geschäftsführer vom Altenwerk Marthashofen, Steffen Stern und Rafael Suslow, das Interesse ihres Hauses am Aufbau einer Tagespflegestation bekundet. "Wir denken intensiv darüber nach, ein solches Angebot zu schaffen", sagte Stern, diese Aufgabe sollte auf jeden Fall Bestandteil des Altenwerks ein.

Da man statistisch gesehen pro 100 Senioren über 65 Jahre einen Platz brauche, werde man gar nicht daran vorbeikommen, eine Pflegestation aufzubauen, pflichtete Suslow bei. Man brauche aber wenigstens 15 Plätze, die auch voll ausgelastet seien, um eine Tagespflege wirtschaftlich betreiben zu können. Laut Bürgermeister Markus Kennerknecht hat mittlerweile auch die Caritas angeboten, sich eventuell als Träger einzubringen. Der Gemeindechef will mit beiden Einrichtungen im Gespräch bleiben. Wie die Marthashofener Geschäftsführer erläuterten, könnte das Altenwerk zwar mit ihrem Raumangebot "klein anfangen", mittelfristig müsste aber ein separates Gebäude errichtet werden, auch um allen Anforderungen an eine Rundumbetreuung erfüllen zu können.

Grundlage für die Diskussion bildete das Ergebnis einer Umfrage in der Gemeinde, nachdem die SPD vor etwa einem Jahr eine Tagespflege angestoßen hatte. In 29 von 45 abgegebenen Fragebögen sei der Wunsch nach der Einrichtung von Plätzen in den nächsten fünf Jahren geäußert worden, wo pflegbedürftige ältere Menschen tageweise hingebracht werden können, so Vizebürgermeisterin Ingrid Wild. 15 hätten sogar gewünscht, dass auch an Wochenenden und Feiertagen Tagespflege angeboten wird. Das Ergebnis sei zwar nicht repräsentativ, sagte Wild, man könne aber ablesen, dass eine solche Einrichtung gebraucht werde. Roger Struzena (Grüne) regte an, auch den Bedarf von Nachbargemeinden einzubeziehen, da eine solche Einrichtung sicherlich nicht nur mit Grafrathern belegt werden könne.

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