Auf den ersten Blick hat es für die Streifenbeamten wie ein alltäglicher Einbruch ausgesehen, als sie am Montagvormittag bei einem Anwesen in der Villenstraße Süd in Grafrath vorfuhren. Als die Polizisten das stattliche Anwesen jedoch genauer in Augenschein nahmen, stellte sich schnell heraus, dass der Täter es nicht auf Diebesgut abgesehen hatte. Er ließ seiner Zerstörungswut freien Lauf und wollte laut Polizei nur einen möglichst großen Sachschaden anrichten.
Der Unbekannte zertrümmerte zuerst mit einer Axt die Eingangstüre, dann machte er sich in dem Haus zu schaffen. Er drehte im ersten und zweiten Obergeschoss alle Wasserhähne auf, hängte auch den Duschschlauch aus der Badewanne und entfernte von den Waschbecken die Siphons. Auf diese Weise gelang es ihm, das gesamte Anwesen unter Wasser zu setzen. Der Sachschaden wird auf rund 150 000 Euro geschätzt. Er kann aber deutlich höher sein, genauere Angaben sind erst möglich, wenn ein Gutachter die Villa in Augenschein genommen hat.
Die Tatzeit dürfte zwischen Sonntagabend, 20 Uhr, und Montagmorgen, 8.40 Uhr, liegen. In dieser Zeit hatte der Eigentümer die Villa verlassen. Deshalb ergossen sich über einen längeren Zeitraum Tausende Liter Wasser ins Haus und durchtränkten die Wände und Decken. Die Polizei rätselt noch über die Hintergründe für den Anschlag. Auch der Geschädigte habe keine Erklärung für die Tat. Einen solchen Vorfall habe er noch nicht erlebt, sagte der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion in Fürstenfeldbruck. Um Hinweise zu dem oder den Tätern sowie zu deren Motiven bittet die Polizei unter der Telefonnummer 08141/6120.