Grafrath:Carsharing-Projekt wird verlängert

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Trotz Defizits in den ersten beiden Jahren bietet die Gemeinde Grafrath weiter ein Leihauto an

Das vor zwei Jahren von der Gemeinde Grafrath gestartete Carsharing-Projekt wird gut angenommen, ist aber alles andere als kostenneutral. Trotz hoher Defizite hat der Gemeinderat einer Verlängerung um weitere zwei Jahre zugestimmt. Man war sich aber auch einig, dass danach wenigstens annähernd Kostendeckung erreicht sein sollte. Wie Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei) unlängst im Gemeinderat informierte, gibt es mittlerweile 68 unterschiedliche Nutzer, die sich immer wieder Mal das "Rasso-Car" ausleihen. "41 davon greifen regelmäßig auf das Leihauto der Gemeinde zu". Auch von Kennerknecht wird das Auto gelegentlich dienstlich genutzt.

Das Rasso-Car war im Juli 2019 auf Betreiben des damaligen Referenten für Umwelt, Roger Struzena (Grüne), angeschafft worden, steht seither auf einem Schulparkplatz bereit, wo sich auch die Strom-Tankstelle befindet. Laut Beschreibung hat es eine Reichweite von 300 Kilometern. Trotz der erfreulichen Nachfrage ist Kennerknecht nicht zufrieden, denn die Kosten für das Rasso-Car übersteigen die Einnahmen durch Nutzungsentgelte um das Vielfache. Im ersten Jahr wurden etwa 2300 Euro eingenommen. Ausgegeben wurden aber mehr als 13000 Euro für Leasing und Betreuung. Im vergangenen Jahr steigen die Einnahmen auf etwa 3050 Euro, während gut 16000 Euro an Kosten anfielen.

So war es nicht verwunderlich, dass in der Ratssitzung die Frage aufkam, ob es Aufgabe von Kommunen sei, Leihfahrzeuge zur Verfügung zu stellen, schließlich gebe es auch Firmen, die Car-Sharing anbieten. Dazu wurde allerdings angemerkt, dass sich solche Anbieter meist nur in Städten oder Großgemeinden ansiedelten. Außerdem sei die Idee gewesen, dass man auf kurzem Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Leihauto komme.

© SZ vom 08.04.2021 / mann - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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