Grafrath:Breite Palette an Unterstützung

Caritas und Nachbarschaftshilfe stellen sich den Grafrather Senioren vor

Von Manfred Amann, Grafrath

Um ältere Menschen und solche mit Einschränkungen kümmern sich in Grafrath mehrere Organisationen. Auf der Bürgerversammlung für Senioren, zu der Bürgermeister Markus Kennerknecht und der Sprecher des Seniorbeirates, Josef Wild, in den Bürgerstadel eingeladen hatten, haben die erste Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe, Stefanie Umkehrer, und Silvia Dörr von der Caritas-Sozialstation in Fürstenfeldbruck das Leistungsspektrum ihrer Organisationen vorgestellt. Der Gemeindechef wurde zudem auf Verkehrsprobleme und Wildparker hingewiesen. Beklagt wurde, dass bei der evangelischen Kirche seit längerem ein "Riesenwohnmobil" mit Rosenheimer Kennzeichen abgestellt werde und die Sicht behindere. Eine der etwa 50 Besucher monierte, dass Radler den Gehweg entlang der Bahnhofstraße benützen und so schnell fahren, dass es gefährlich sei, vom Anwesen auf die Straße zu fahren. Andere ärgerten sich darüber, dass an der Hauptstraße immer wieder abgestellte Autos den Verkehr behindern.

Kennerknecht versprach den Besuchern, er werde den Hinweisen nachgehen, machte aber auch klar, dass die Parkprobleme in der Hauptstraße kaum zur Zufriedenheit aller gelöst werden könnten. Vorgeschlagen wurde, vor allem im Bereich der Engstelle (Eiskanal) Parkverbotsschilder aufzustellen oder Parkflächen wie in der Rasso-Straße am Fahrbahnrand an solchen Stellen zu markieren, wo Behinderungen hingenommen werden können. Nachdem der Rathauschef unter anderem aufgezeigt hatte, dass über dem geplanten Supermarkt in der Ortsmitte barrierefreie Wohnungen gebaut werden sollen, in die über 60-Jährige oder Menschen mit Einschränkungen einziehen sollen, erfragten Senioren, dass der Investor diese nach jetzigem Stand nicht verkaufen, sondern vermieten wolle.

Bei der Vorstellung der Nachbarschaftshilfe, die im April ein Jahr alt wird, legte Umkehrer Wert auf die Feststellung, dass man sich nicht als Konkurrenz zur Caritas verstehe, sondern als Ergänzung. Auch Dörr, die seit 23 Jahren bei der Caritas arbeitet und im Ortsteil Unteralting wohnt, sieht in der Nachbarschaftshilfe eine zusätzliche Einrichtung, die viele Tätigkeiten übernimmt, die von der Caritas gar nicht oder nicht sofort geleistet werden können. Laut Umkehrer sind mittlerweile 28 Helfer ehrenamtlich aktiv. Das Leistungsangebot reicht von Einkaufs-, Arzt- und Apothekenfahrten über Unterstützung im Haushalt und im Garten bis zum Spaziergehen, Briefeschreiben, Vorlesen oder zur Hundebetreuung und zum Konzertbesuch. Die Sport-Kultur- und Sozialstiftung spendete der Nachbarschaftshilfe mittlerweile ein "kleines, aber flottes, komfortables und geräumiges Auto". Für die Inanspruchnahme von Leistungen verlangen die Helfer eine geringe Aufwandsentschädigung, um zum Beispiel Versicherungen bezahlen zu können.

Das Leistungsspektrum der Caritas reicht laut Dörr von der Beratung bis zur häuslichen Pflege. Ziel sei es, den Senioren so lange wie möglich das Wohnen zu Hause zu ermöglichen. Zur Entlastung könnten pflegende Angehörige eine Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen. Dörrs Ausführungen zum Pflegeerneuerungsgesetz enthielten viele Tipps, wie pflegende Angehörige an finanzielle Unterstützung kommen können. Zweite Bürgermeisterin Ingrid Wild wies ergänzend auf die Angebote der Arbeiterwohlfahrt Grafrath sowie der Gruppe "Generation 60 plus" und des Seniorentreffs hin, die beide von der evangelischen Kirche organisiert werden. "Sie können jede Woche mindestens zu einer Veranstaltung gehen", sagte Kennerknechts Stellvertreterin.

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