Süddeutsche Zeitung

Germering:Vom Slam in die Politik

Carmen Wegge will Kandidatin der Starnberger SPD werden

Von Michael Berzl, Starnberg

Mit Blick auf die Bundestagswahl im Herbst nächsten Jahres gehen die ersten Kandidaten in Position. Bei der SPD gibt es zwei Bewerber, die in dem Wahlkreis antreten wollen, zu dem die Landkreise Starnberg und Landsberg sowie die Stadt Germering gehören: die 30-jährige Juristin Carmen Wegge aus München, die sich als Poetry-Slammerin und als Kritikerin des umstrittenen Polizeiaufgabengesetzes einen Namen gemacht hat, und der 28-jährige Großhandelskaufmann Marcus Noack aus Dießen, der im März schon für den Landsberger Kreistag und den Dießener Gemeinderat kandidiert hatte. Über den Sommer wollen sich die beiden Interessenten für einen Sitz im Bundestag in den Ortsvereinen vorstellen, damit sich die Mitglieder selbst ein Bild von Personen und Positionen machen können, ehe im Herbst die Delegierten bei einer Aufstellungskonferenz darüber entscheiden, wer von den beiden ins Rennen geht. Wir wollen mit einer jungen, engagierten Frau in den nächsten Bundeswahlkampf ziehen", erklärt die Starnberger SPD-Kreisvorsitzende Julia Ney aus Gauting. Der Kreisvorstand habe sich einstimmig für Wegge ausgesprochen. Damit geht die Starnberger SPD ein weiteres Mal ohne Kandidaten aus dem eigenen Landkreis in eine Wahl. Bei der Landtagswahl im Herbst 2018 war die Polizistin Christiane Kern angetreten, die damals ebenfalls in München lebte.

Wegge ist seit 2013 für die SPD aktiv. In ihrer Jugend, die sie zum Teil in Olching verbrachte, schrieb sie für die Jugendseite der Süddeutschen Zeitung, später hat sie bei Poetry-Slams ihre Texte vorgetragen, unter anderem in Fürstenfeldbruck, Germering und Gauting. Außerdem war sie Fernsehmoderatorin bei einem Aus- und Fortbildungskanal.

Ein wichtiges Anliegen sind der Bewerberin die Bürgerrechte. So hat sie sich rechtlich und auf Demonstrationen gegen Änderungen am Polizeiaufgabengesetz (PAG) eingesetzt. Sie ist Sprecherin der Jusos in Bayern. Wegge arbeitet als Juristin im Inklusionsamt Bayern, einer Behörde des Sozialministeriums, die mit dem Sonderkündigungsrecht für Schwerbehinderte befasst ist.

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Quelle:
SZ vom 07.07.2020
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