Sie wurde bei einem Crash beobachtet, bei ihrer Flucht von einem Pärchen verfolgt. Und zeigte sich nicht einmal 24 Stunden, nachdem sie beim Sturz von ihrem Fahrrad einen geparkten Wagen beschädigt hatte, selbst bei der Polizei an. Da es sich bei der Unfallflüchtigen überdies um eine Fahrradfahrerin handelt, verwundert es nicht, dass die Polizei in ihrer Mitteilung von einem " äußerst ungewöhnlichen Fall einer Unfallflucht" berichtet.
Man stelle sich folgendes Szenario vor: Ein lauter Knall, vernommen durch die geöffnete Balkontür, lässt einen auf die Straße blicken. Dort sieht man neben dem eigenen geparkten Wagen eine junge Frau und ein altes Fahrrad am Boden liegen. Der Zusammenhang, dass die Liegende mit ihrem Rad gegen das eigene Auto gedonnert sein muss, erschließt sich sozusagen auf einen Blick. Auch in Germering schaltete die 26 Jahre alte Fahrzeugbesitzerin sofort. Mit ihrem Freund lief sie am Sonntagnachmittag, es war gegen 16.40 Uhr, ins Freie, um nach ihrem Fahrzeug zu sehen. Unten in der Brahmsstraße angekommen, konnte das Paar nur noch beobachten, wie die junge Frau mit ihrem Fahrrad in Richtung Mozartstraße davonfuhr. Obwohl beide der Frau hinterherrannten, konnten sie deren Flucht nicht verhindern.
Also rief die Studentin die Beamten der Polizeiinspektion Germering. Die stellten erhebliche Kratzer an der Fahrertür und einen beschädigten linken Außenspiegel fest, schätzten den Schaden auf 1200 Euro und nahmen eine detaillierte Beschreibung der Fahrradfahrerin auf. Diese wurde mit einem Zeugenaufruf an die örtlichen Medien, auch an diese Zeitung geschickt. Kaum waren die herausgeschickt, meldete sich die Unfallverursacherin bei der Studentin. Denn die hatte eigene Zeugenhinweiszettel in der Brahmsstraße plakatiert. Da sei der Fahndungsdruck auf die 35 Jahre alte Radlerin wohl zu groß geworden, heißt es in einem zweiten Bericht der Polizei.