Weil er keinen Führerschein mehr besitzt, musste ein 24 Jahre alter Mann aus Germering am Sonntagabend innerhalb von 36 Stunden der Polizei zum zweiten Mal einen von ihm gesteuerten Personenwagen überlassen. Nach Angaben eines Polizeisprechers wird nun geprüft, ob die beiden Fahrzeuge im Gesamtwert von 85000 Euro eingezogen werden können. Den Beamten, der ihm sein "zweites Spielzeug" wegnahm, bedrohte der Germeringer mit den Worten: "Ich schwör dir Alter, wenn du mir mein Auto wegnimmst, machen wir Kampf bis zum Tod." Die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet. Dem jungen Autohändler, der kürzlich von München nach Germering gezogen ist, drohen gleich mehrere Anzeigen wegen Fahrens ohne Führerschein, gefährlicher Eingriffe in den Straßenverkehr, Nötigung, Bedrohung und anderer Delikte.
Am Sonntagabend war die Polizei von mehreren Anrufern alarmiert worden, dass ein jungen Mann mit seinem BMW "wild die Josef-Kistler-Straße rauf und runter rast". Dabei sei er auf einen Mann mit Hund losgefahren, der ihn per Handzeichen dazu auffordern wollte, sein Tempo zu drosseln. Nur eine Vollbremsung mit quietschenden Reifen rettete den Spaziergänger davor, überfahren zu werden. Aufgrund der Personenbeschreibung des Fahrers war es den Beamten sofort klar, mit wem sie es zu tun hatten.
Mit einem Beschluss des Amtsgerichts war dem Germeringer bereits im Juli der Führerschein entzogen worden, weil er auf der Stuttgarter Autobahn mehrere Autofahrer genötigt und bei hohen Geschwindigkeiten das Leben anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet hatte. Bereits am Freitagabend mussten Beamte der Germeringer Polizei einschreiten, weil der junge Mann nach einem Familienstreit mit einem anderen BMW zum Ort der Auseinandersetzung zurückgekehrt war. Die Polizisten, die wegen des Streits gerufen worden waren, zogen das Fahrzeug des Autofahrers ein. Auch am Freitagabend rastete der Germeringer aus. Das erste Fahrzeug war dem unbelehrbaren Autoliebhaber entzogen worden, weil er sich schon zuvor mehrmals an das Steuer eines Wagens gesetzt hatte.