Sie war die Anlaufstelle im Landkreis. Wer einen kleinen Igel in seinem Garten oder auf der Straße gefunden hatte und nicht so recht weiter wusste, ist zu Waldtraut Eckl nach Germering gefahren und hat ihn dort abgegeben. Unter dem Namen "Igel-Mama" war sie weithin bekannt, aus ganz Oberbayern wurden schwache, kranke, verwaiste und verletzte Igel zu ihr gebracht. Seit gut 50 Jahren versorgte sie diese in ihrer privaten Igelstation und päppelte sie so lange auf, bis sich die Tiere so weit erholt hatten, dass sie in der Natur überleben konnten. Bis zu 200 der stachligen, kleinen Tiere brachte sie so jeweils über den Winter. Denn zumeist sind die Tiere, wenn sie gefunden werden, noch viel zu klein, um die kalte Jahreszeit überstehen zu können. Einmal war Waldtraut Eckl auch für die Fürstenfeldbrucker SZ sozusagen die letzte Rettung, als Kollegen im Jahr 2003 vor dem damaligen Redaktionsgebäude in der Bullachstraße in Fürstenfeldbruck einen kleinen, nur 300 Gramm leichten Igel gefunden hatten.
2012 erhielt Waldtraut Eckl für ihr Engagement vom damaligen bayerischen Umweltminister Marcel Huber den Bayerischen Tierschutzpreis. Eckls Igelstation habe sich "zu einer Institution entwickelt", schrieb die Stadt Germering anlässlich der Preisverleihung: "Frau Eckl hat ihr Leben ganz der Pflege dieser Igel gewidmet." Oberbürgermeister Andreas Haas gratulierte ihr damals schriftlich mit den Worten: "Ich kann mir keine bessere und verdientere Preisträgerin für den Tierschutzpreis vorstellen als Sie und Ihre Igelstation. Ich wünsche Ihnen für Ihren weiteren Weg alles Gute und hoffe, dass Sie Ihren Dienst noch lange weiterführen können."
Nun, fünf Jahre später, ist Waldtraut Eckl im Alter von 71 Jahren gestorben. Der Trauergottesdienst mit anschließender Beerdigung findet am Mittwoch, 26. Juli, um 15 Uhr in der Kirche Sankt Jakob in Germering statt.