Süddeutsche Zeitung

Germering:Unterricht mit Beamer, Tablets und Kreidetafel

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Die Theresen-Grundschule in Germering öffnet ihre Pforten und zeigt die bunten Klassenzimmer. Gelehrt wird mit alten und neuen Mitteln.

Von Konstantin Hadzi-Vukovic, Germering

"Wir sagen Danke für die tolle Schule", rufen die Schülerinnen und Schüler der 2a der Theresen-Grundschule Germering. Seit 2017 wird das Areal der Schule und der Wittelsbacher Mittelschule nebenan erweitert und umgestaltet. Es ist das bislang teuerste Projekt der Stadt Germering. Mehr als 38 Millionen Euro soll die Sanierung kosten, die immer noch nicht ganz beendet ist. Die Theresen-Grundschule bezieht seit 2019 die neuen Räumlichkeiten, die in der ersten Bauphase entstanden sind.

Am Mittwoch öffnete die Schule ihre Türen, um die neuen Unterrichtsräume zu präsentieren und zu zeigen, wie sie pädagogisch genutzt werden. Zur Einladung erschienen die Stadträte, Vertreter vom Amt für Soziales, der Kämmerei und des Bauamtes sowie der IT-Abteilung. Außerdem waren die Elternbeiräte anwesend.

"Wir sind bunt und wir sind, wie wir sind, und jeder ist gut, wie er ist", sagt Monika Lassak, seit 2013 Rektorin der Schule. 21 Klassen, etwa 480 Schülerinnen und Schüler hat die Schule. Es sind sehr viele Nationen, aus denen sich die Schülerschaft zusammensetzt.

Auch die Klassenzimmer der Schule sind sehr bunt gestaltet. Es gebe ein besonderes Farbkonzept, erklärt Lassak. Jedes Stockwerk hat eine andere Farbe. Die Klassenzimmer sind schallsaniert und sogar die schallschluckenden Paneele sind alle in einer anderen Farbe gestaltet. Es gibt einen Waschraum mit Waschmaschinen und eine große Küche, die auch von der Mittelschule benutzt wird. Dicke Glasscheiben grenzen die Küche ab, so dass viel Licht in die Gänge fluten kann.

Die neuen Lernzonen bieten nach den Worten von Lassak eine Fülle an pädagogischen Möglichkeiten. So gibt es vor den Klassenzimmern großzügige Freiflächen, wo die Kinder auf Lerninseln sitzen und gemeinsam arbeiten. Manche sitzen an Tischen an der Seite und andere auch auf dem Boden. "Das gemeinsame Arbeiten ist von großer pädagogischer Bedeutung", sagt Lassak. Die Türen der Klassenzimmer stehen offen. "Die Klassenzimmer sind durch diese Räumlichkeiten immer offen", sagt die Rektorin. Die Bauweise verstärke diese Offenheit. Jeder sei für alle Kinder zuständig.

"Es hat sich vieles am Unterricht verändert", sagt Claudia Schön, Lehrerin und Konrektorin der Schule. Schule könne nicht so funktionieren wie früher. So gibt es ein flächendeckendes Wlan. Beamer und Dokumentenkameras stehen in allen Klassenzimmern. Es gibt drei Tablet-Koffer mit insgesamt 56 Tablets, die von den älteren Klassen zur Recherche oder für Präsentationen benutzt werden. An den Wänden hängen QR-Codes, die die Schüler scannen können. Sie führen direkt zur Anton-Lern-App. Die gleichen QR-Codes kleben auch in den Hausaufgabenheften der Schülerinnen und Schüler.

So sieht man die Klasse 3e, wie sie die Uhr lesen lernt. Einige Schüler lösen auf Arbeitsblättern Aufgaben oder verschieben auf Lernuhren die Zeiger. Andere lösen auf den Tablets Matheaufgaben. "Manche rechnen plus bis zwanzig, andere rechnen schon im Minus", sagt Schön. Man müsse so verteilt arbeiten, weil nun mal nicht jeder auf dem gleichen Niveau sei. "Vorteil an den Tablets ist, dass die Kinder sofort, wenn sie fertig sind, die Lösung bekommen und sehen was falsch ist." Es mache mehr Spaß mit den Tablets zu arbeiten, sagen zwei Schüler. In einem anderen Klassenzimmer sieht man eine Schülerin der 3b mit dem Ipad eine Präsentation halten. Sie ist mit dem Beamer verbunden und präsentiert ihre Arbeit, die sie erstellt hat.

In einem anderen Klassenzimmer machen die Schülerinnen und Schüler gerade Brotzeit. Währenddessen läuft ein Wissensfilm des ZDF-Kinderprogramms über die richtige Nutzung digitaler Medien. Die Schüler schauen alle gespannt zu, während sie essen.

Die Technik sei genial, sagt Lassak. Trotzdem verlasse sich die Schule nicht nur auf die Technologie. Tafeln gibt es auch. Es ist eine Kombination, sagt Schön über die Lernmethode. Manchmal macht sie Frontalunterricht, manchmal lernt sie mit den Kindern im Sitzkreis oder teilt die Kinder in Gruppen auf.

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