Germering:Stadt spendiert Toilette für Bahnhof

Germering: Geplant ist eine WC-Anlage, die sich selbst reinigt. Visualisierung: Stadt Germering

Geplant ist eine WC-Anlage, die sich selbst reinigt. Visualisierung: Stadt Germering

Wartende Fahrgäste sind bislang auf umliegende Geschäfte und Lokale angewiesen, wenn sie ein WC benötigen

Von Andreas Ostermeier, Germering

Die Stadt Germering schafft ein zweites Mal mit eigenem Geld einen wichtigen Ausrüstungsgegenstand für den Bahnhof Germering-Unterpfaffenhofen an. Diesmal handelt es sich um eine Toilette, die vor allem für die Fahrgäste der S-Bahn gedacht ist. Freilich kann sie nichtr nur von Passagieren, sondern auch von Passanten benutzt werden.

Am Bahnhof gibt es seit vielen Jahren kein WC mehr. Vor allem für Wartende ist das ärgerlich. Bei Bedarf sind sie auf eine Toilette in einem der umliegenden Geschäfte oder Lokale angewiesen. Vor drei Jahren hat der Aufzug am Bahnhof seinen Betrieb aufgenommen. Auch diesen hat die Stadt finanziert, die Bahn fand die Einrichtung, die das Erreichen des Bahnsteigs erleichtert, nicht nötig. Sie verwies stattdessen auf die Rampe, die zum Bahnsteig führt. Diese ist allerdings für etliche Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen nur über einen Umweg zu erreichen. Die Stadt wollte deshalb einen Aufzug direkt am Bahnhof.

Nun bestellt Germering eine Kompakt-WC-Anlage. Die soll etwa 220 000 Euro kosten. Die Anlage soll dort stehen, wo vor Jahren der inzwischen abgerissene Kiosk seinen Platz hatte. Sie wird barrierefrei sein und eine Kabine für Männer sowie einen gemeinsamen Bereich für Frauen und Behinderte bieten. Die Ausführung ist so gestaltet, dass sie möglichen Vandalismus hemmt. Die Außenverkleidung bestehe aus bruchsicheren Glasplatten, heißt es in einer Beschreibung der Stadtverwaltung. Die Türen sowie die Innenausrüstung bestehen aus Edelstahl.

Bevor die Toilette aufgestellt werden kann, müssen Stadt und Deutsche Bahn noch einen Vertrag unterschreiben, denn das WC steht auf der der Bahn gehörenden Fläche der S-Bahn-Haltestelle. Oberbürgermeister Andreas Haas betont deshalb, dass es noch dauern werde, bis die öffentliche Toilette das erste Mal benutzt werden könne. Die Stadt übernimmt neben der Anschaffung auch die Kosten für die Wartung und die Instandhaltung der Anlage. Diese belaufen sich laut Verwaltung jährlich auf etwa 26 000 Euro.

Nach den Ausführungen von Stadtbaurat Jürgen Thum wird die WC-Anlage den ganzen Tag über geöffnet sein. Die hygienischen Standards seien gewährleistet, sagte er in der Sitzung auf eine Frage von SPD-Stadträtin Eike Höppner. Die Toilette sei vollautomatisch und reinige sich selbst. Thums Worten zufolge gleicht sie der Anlage an der Floßlände in Thalkirchen, die die Stadt München dort vor zwei Jahren aufgestellt hat.

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