Germering:Schönere Inseln

Die Stadt will zwei Kreisverkehre augenfälliger anlegen lassen. Einer davon soll den Landschaftsgärtnern des Bauhofs zur Verfügung stehen, und bald könnten auch Künstler als Gestalter gefragt sein

Von Andreas Ostermeier, Germering

Die Kreisverkehre im Stadtgebiet sollen schöner werden. Stadtpolitiker beschlossen deshalb kürzlich, die Kreisverkehrsinsel in der Planegger Straße Mitarbeitern des Bauhofs als kreative Spielwiese zu überlassen. Auf der Insel stehen momentan drei Hainbuchen. Nur der größte Baum soll erhalten werden, die beiden kleineren werden gefällt. An der Stelle eines der beiden Bäume soll ein rotblättriger Fächerahorn gepflanzt werden. Zudem sollen die Bodendecker entfernt werden. Auf der freigeschlagenen Fläche könnten ein Teich aus Glasschotter, eine Lichterkette, ein Steg (über den Teich), ein Findling und verschiedenes Gras Platz finden, heißt es in der Sitzungsvorlage aus dem Germeringer Rathaus.

CSU-Stadtrat Franz Senninger, zuständiger Referent für den Bauhof, warb für diese Vorstellungen. Im Bauhof gebe es ein Team von kreativen jungen Landschaftsgärtnern, die die Kreisverkehrsfläche gerne gestalten möchten, sagte Senninger. Mit seinem Appell: "Lasst die Leute was machen!", gelang es ihm, auch die skeptischen Stadtratsmitglieder zu überzeugen. Fraktionskollege Eduard Sammiller hatte zuvor gesagt, die vorgeschlagene Gestaltung des Kreisverkehrs erinnere ihn an eine Gartenschau. Seiner Ansicht nach könnten solche Flächen inmitten von Straßen durchaus gestaltet werden, die Gestaltung solle aber der Situation angepasst werden. So sei er für das Entfernen der Bodendecker und das Anpflanzen von Blumen, Steg, Lichterkette und ein See aus Glas jedoch halte er für übertrieben.

Kreisel Germering

Nur die größte Hainbuche wird auf dem Kreisel auf der Planegger Straße stehenbleiben.

(Foto: Günther Reger)

Ähnlich argumentierte auch Grünen-Stadtrat Hadi Roidl. Ihm ist schon der Kreisel im Germeringer Norden zu aufwendig gestaltet. Gabi Off-Nesselhauf von der CSU widersprach. Ein schön gestalteter Verkehrskreisel an der Zufahrt zu einem Ort vermittle dem Ankommenden ein positives Bild, sagte sie und führte eigene Erfahrungen mit geschmückten Kreiseln an Ortszufahrten an: "Man fährt ganz anders in einen Ort." Senninger unterstützte Off. Ein Kreisverkehr am Ortseingang sei die "Chance zu einem Portal", sagte er. Auch Eike Höppner (SPD), riet zur Gestaltung durch die Bauhofkreativen. "Das ist ein Farbklecks, wenn es nicht mehr so viele gibt", sagte sie zur Wirkung eines geschmückten Kreisverkehrs im Herbst und Winter.

Doch so schnell werden Glassee, Steg und Lichterkette nicht kommen. Die Ausschmückung des Kreisverkehrs an der Planegger Straße soll erst im Frühjahr 2018 angegangen werden. Schneller geht es beim Kreisverkehr im Germeringer Norden. Der soll noch im Oktober durch eine Erweiterung des Staudenbeets, Bepflanzung mit Sommerflieder und Anlage eines Steingartens verschönert werden. Ein Bachlauf aus Glassteinen fand an dieser Stelle allerdings nicht die Zustimmung der Stadträte. Der Kreisel im Germeringer Norden bleibt also mehr Natur - die Holzschafe reichen. Das gestohlene rote Schaf, soll bald ersetzt werden.

Kreisel Germering

Den Kreisverkehr im Germeringer Norden sollen Mitarbeiter des Bauhofs aufhübschen.

(Foto: Günther Reger)

Und danach rücken wohl weitere Kreisverkehre in das gestalterische Auge des Stadtrats. Angelika Kropp-Dürr (Grüne) schlug vor, solche Flächen auch Künstlern zugänglich zu machen. Senninger unterstützte das wortreich. Kann also gut sein, dass man in Germering bald nicht nur um Blumen, Bäume und Bachläufe aus Glas herumfährt, sondern auch um die eine oder andere Skulptur aus Holz oder anderem Material.

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