Süddeutsche Zeitung

Germering:Platz für fünf heimische Firmen

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Auf dem Handwerkerhof in Germering beginnt nach dem Abriss eines Pferdehofs der zweite Bauabschnitt

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Auf dem Handwerkerhof zwischen Augsburger und Bundesstraße 2 stehen sogenannte Funktionsbauten. Jetzt beginnt dort der zweite Bauabschnitt auf dem ehemaligen Pferdehof. Auf dem 11 000 Quadratmeter großen Areal werden sich vor allem wieder kleinere Firmen ansiedeln. Fünf Germeringer Unternehmen haben das Gerangel um einen der begehrten Bauplätze gewonnen. Die Nachfrage war riesig gewesen. "Irgendwann habe ich aufgehört die Bewerbungen zu zählen", sagt der Bauträger und Projektentwickler Bernhard Schnürch.

Bisher haben sich unter anderen zwei Elektrofirmen, eine Kugellagerfirma und ein Malereibetrieb angesiedelt. "Die Parzellen haben gut für uns gepasst", sagt Malermeister Stephan Baumann. Die angebotenen Grundstücke variierten zwischen 400 und tausend Quadratmetern. Baumann hatte eine Parzelle von 650 Quadratmetern erworben. Zuvor war sein Malereibetrieb in einem Mietobjekt untergebracht gewesen. "Was soll ich mit einer Parzelle von 5000 Quadratmetern?", fragt Baumann und macht damit deutlich, dass die Alternative im nahen Gewerbegebiet-Nord, das von einer Landwirtegemeinschaft vermarktet wird, weder von der Grundstücksgröße noch vom Preis her in Frage gekommen wäre. "5000 Quadratmeter kann kein Handwerksbetrieb bezahlen", bekräftigt Baumann. So ist es nicht verwunderlich, dass im Gewerbegebiet-Nord auch zehn Jahre nach dessen Eröffnung noch viele Grundstücke nicht verkauft worden sind und die Ansiedlung dort nur sehr schleppend vorankommt.

Auf dem Handwerkerhof werden im kommenden Jahr weitere zwei Elektrounternehmen, zwei Sanitärfirmen und eine große Schreinerei auf dem Areal von Schnürch hinzukommen. Zuvor hat seine Abbruchfirma noch die bestehenden alten Gebäude des Pferdehofes abgerissen und die Flächen aufgekiest. "Die Firmen, die sich ansiedeln, kommen alle aus Germering", bestätigt Schnürch. Er selbst ist auch Germeringer und hat als Bauträger in den vergangenen Jahren fast 150 Wohnungen in der Stadt gebaut. Er wolle besonders Germeringer Handwerkern die Möglichkeit bieten, auf eigenem Grund und Boden ihre Unternehmungen fortzuführen. "Es kommen immer noch Anrufe, die sich nach einem Grundstück erkundigen", so Schnürch. Doch das gesamte Areal ist längst verkauft worden. Die Vergabe ging wohl auch nach dem Windhundprinzip: wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Gebaut werden darf laut Bebauungsplan bis zu einer Firsthöhe von zwölf Metern. Schnürch konnte sich aufgrund der großen Nachfrage natürlich die Unternehmen aussuchen, die er berücksichtigt. Da die Nachfrage natürlich auch den Preis bestimmt, war der höher als bei den Grundstücken im ersten Bauabschnitt. Eingeweihte sprechen von 170 bis 200 Euro pro Quadratmeter, die mehr bezahlt werden mussten als noch ein Jahr zuvor.

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Quelle:
SZ vom 12.10.2016
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