Süddeutsche Zeitung

Germering:Ort zum Spielen und Lernen

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Kindergarten Sankt Anna in Germering eröffnet

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Die Kleinen haben ihren neuen Kindergarten längst in Besitz genommen. Die für sie langweiligen Festreden zur Einweihung des Kindergartens Sankt Anna in der Wittelsbacherstraße, der die abgerissene Einrichtung Sankt Cäcilia ersetzt, ertragen sie brav. Dann singen sie und allen Beteiligten wird endgültig klar, wer im Mittelpunkt des neuen Kinderhauses steht. "Ich bin dabei, gehöre dazu, auch du und du", singen die Kleinen und zeigen dabei mit ihren Fingern auf sich und auf andere Kinder um sich herum.

Der neue Kindergarten wirkt hell und einladend. Die Münchner Architekten haben eine lichte, hohe Eingangshalle bauen lassen. Die dreijährige Hannah springt aufgeregt herum und führt den Besucher stolz zu ihrer Garderobe. Jedes Kind ist dort mit seinem Foto abgebildet, auch Hannah, die zur Gruppe der "Kolibris" gehört und am Festnachmittag noch Tierbecher basteln wird. Neu ist für Hannahs Mutter Alexandra nur das Haus, nicht der Ort. Sie ging als Kind in diese Einrichtung und ließ sich dort später zur Erzieherin ausbilden. Neben den Kolibris gibt es noch Gruppen, die "Füchse" oder "Pinguine" heißen. Im Vorgängerkindergarten gab es lediglich vier Kindergartengruppen. Für Sankt Anna hat sich die Katholische Kirche als Träger der Einrichtung etwas Neues überlegt.

"Wir verfügen jetzt über zwei Integrationsgruppen", erläutert Barbara Wager, die Leiterin des Kindergartens. Zehn Integrationskinder sind auf zwei Gruppen aufgeteilt worden. Die Integrationsgruppen haben eine Größe von 15 Kindern, in die beiden anderen gehen 25 Kinder. Neu hinzugekommen ist eine Krippengruppe mit zwölf Kindern. 18 Mitarbeiterinnen betreuen die 92 Kinder. Darunter sind auch zwei Sozialpädagoginnen, die sich vor allem um die Integrationskinder bemühen. "Das Haus ist großzügig geplant", schwärmt Wager. Luft nach oben gibt es immer. Wager amüsiert: "Ein Kind hat gemeint, ein Schwimmbad wäre nicht schlecht."

Dreieinhalb Millionen Euro hat der Neubau gekostet und lag damit um 750 000 Euro unter der ursprünglichen Kostenrechnung, wie Martin Gastberger, der Abteilungsleiter Bauen beim Erzbischöflichen Ordinariat in München erläuterte. Auch das Ausweichquartier hatte Geld gespart. Etwa zwei Jahre lang mussten die Kinder von St. Cäcilia II in Container auf dem Areal von St. Cäcilia I ausweichen. "Wir haben uns mit Sankt Anna, der Legende nach die Mutter Marias, einen neuen Namen überlegt", erklärte Pastoralreferent Christian Kube. "Die Namenspatronin ist eine heilige Frau mit Bezug zu Kindern." Es folgte die Segnung des Hauses durch Pfarrer Andreas Jaster, der sich "einen Ort des fröhlichen Spielens und Lernens wünschte". Den wird er bekommen. "Wo Kinder sind, ist ein goldenes Zeitalter", schloss sich Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) mit einem Zitat von Novalis den guten Wünschen an. Haas zählte noch einmal die Krippen- und Kindergartenplätze in Germering zusammen und kündigte weitere 90 Krippen- und 155 Kindergartenplätze an. Mit Sankt Nikolaus steht ein weiterer katholischer Kindergarten zur Sanierung an. Der nächsten Generation kann es nur Recht sein. Die jetzige macht deutlich, wie Kinder miteinander umgehen, damit sie sich wohlfühlen. "Gib mir deine Hand", singen sie, "wir halten zusammen und keiner steht am Rand."

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SZ vom 01.02.2016
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