Germering:Nicht die Müllabfuhr

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Im Internet auf Youtube präsentiert sich der Germeringer Bauhof in einem 13 Minuten langen Video. (Foto: Screenshot)

Der Germeringer Bauhof präsentiert sich in einem Imagefilm als Dienstleister

Von Julia Kiemer, Germering

Einen Imagefilm hat heutzutage ja fast schon jeder. Die Stadt München hat einen, Fürstenfeldbruck und Germering auch. Sogar der Obsthändler neben der Ludwig-Maximilians-Universität hat ein Bewegtbild erstellt, um auf sich aufmerksam zu machen. Das ist nämlich das Stichwort: Aufmerksamkeit. Die will man auf sich ziehen, aufklären, wer man ist und was man tut. Nun hat sich auch der Bauhof Germering in die lange Liste der Imagefilm-Inhaber eingereiht, und einen kleinen Film über sich gedreht. Vera Greif hat die Mitarbeiter des Bauhofs über zwei Jahre begleitet und Ausschnitte aus dem Arbeitsleben der Bauhofmitarbeiters zu einem 13-minütigen Film verarbeitet. Der hat freilich vorrangig ein Ziel: Die Verwechslungsgefahr mit dem Wertstoffhof zu verkleinern. Mindestens zweimal in der Woche nehme sie Anrufe entgegen, die sich darauf beziehen, wann denn jetzt geöffnet sei, damit man Altglas und Altpapier wegbringen könne, so Monika Schindler, die Leiterin des Bauhofs. "Wenn das weniger wird, ist der Film schon ein voller Erfolg", sagt sie. Tatsächlich, das gibt auch Oberbürgermeister Andreas Haas zu, denken die meisten Bürger nur an den Winterdienst, wenn sie an den Bauhof denken. Das ist mitunter ein großer Teil, im Film erzählt Michael Seeholzer, dass im Winter teilweise bis zu 30 Mitarbeiter gleichzeitig im Einsatz sind. 50 hat der Bauhof insgesamt. Der Film führt die Zuschauer nun also nach dem Winter chronologisch durch das Jahr des Bauhofs. Im Frühling und Sommer gehört es etwa zu den Aufgaben des Bauhofs, sich um die Grünanlagen zu kümmern, Blumen zu pflanzen oder Rasen zu mähen. Im Herbst steht dann die Säuberung der Straßen an. Auch die kleinsten Bewohner der Stadt profitieren von der Arbeit des Bauhofs. Der baut nämlich auch die neuen Spielgeräte an den Spielplätzen auf. Meistens mache man einen Wochenplan, was an Arbeit anfalle, aber der sei oft schnell hinfällig, wenn ungeplante Einsätze, wie bei einem Heizungsausfall in der Schule, dazukämen, sagt Schindler im Film.

Spätestens jetzt sollte also auch den Germeringer Bewohnern bewusst sein, dass der Bauhof kein Wertstoffhof ist. Haas gefällt der Imagefilm: "Man bekommt einen guten Eindruck von der Vielfalt und der Tätigkeit des Bauhofs." Und das sei ja auch das Ziel gewesen. Aber auch Verständnis und eine gewisse Wertschätzung für die Tätigkeit erhofft man sich. Die Bewohner würden sich ja auch immer Transparenz wünschen, das sei damit ein Schritt in die richtige Richtung, so Haas. Zu sehen sein wird der Imagefilm künftig auf der Homepage der Stadt, aber auch bei anderen Veranstaltungen wie der Bürgerversammlung. Der Letzte wird es nicht sein, das hat Haas schon verraten. Er habe da schon ein paar neue Ideen, wer als nächstes einen Imagefilm bekommen könne.

© SZ vom 17.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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