Süddeutsche Zeitung

Germering:Abfuhr für Bürgerantrag

Stadträte lehnen ein auf Germering beschränktes Nahverkehrsticket ab.

Von Andreas Ostermeier, Germering

Von der Entwicklung überholt und nicht im Sinne der Fahrgäste: Das Landratsamt hält nichts von einen Antrag aus der Germeringer Bürgerversammlung. Die hatte im November die Stadtverwaltung beauftragt, die Einführung eines "stark vergünstigten" Germering-Tickets zu prüfen. Gegen eine Fahrkarte, die nur auf das Stadtgebiet beschränkt ist, wendet das für den Busverkehr im Landkreis zuständige Landratsamt ein, dass es in Germering bereits günstige Tarife für den Nahverkehr gebe. Die große Mehrzahl der Fahrgäste wolle auch kein eng begrenztes Ticket, sondern bevorzuge weite Geltungsbereiche, was auch die Probephase des Neun-Euro-Tickets gezeigt habe. Germering liegt in Tarifzone eins, die Karten, die in dieser Zone gültig sind, berechtigen auch zu Fahrten nach Alling, Eichenau, Gröbenzell, Olching und Puchheim. Oberbürgermeister Andreas Haas sagte, er sehe keine Chance für eine "Insellösung", also für ein allein auf das Stadtgebiet bezogenes Ticket.

Das Landratsamt weist auch darauf hin, dass die Fahrpreise vom Landkreis mit einem Millionenbetrag subventioniert werden. Eine nur auf eine Gemeinde begrenzte Fahrkarte müsste dagegen voll und ganz von dieser Kommune bezahlt werden. Germering fördert den öffentlichen Busverkehr bereits mit etwa 1,2 Millionen Euro, wie Stadtwerke-Leiter Roland Schmid sagte. Dieser Betrag würde durch ein ganz von der Stadt zu bezahlendes und unter dem Normaltarif liegendes Ticket erheblich steigen. Die Verwaltung schlug den Stadträten vor, den Antrag aus der Bürgerversammlung abzulehnen, was diese auch einstimmig taten.

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