Der Weg nach Hause verschwimmt immer mehr, die Namen zu bekannten Gesichtern fallen einem immer seltener ein, und der Geldbeutel ist nicht mehr dort, wo er sein sollte. Was nach einer Szene aus Til Schweigers Komödie "Honig im Kopf" klingt, ist für zahlreiche Demenzkranke bittere Realität, und zieht Scham und Angst nach sich.
Mit der Aktionswoche "Zu Hause daheim in Germering 2017 - gemeinsam Alltag leben trotz Demenz", die noch bis Donnerstag, 11. April, läuft, will das Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, für das Leben im Alter sensibilisieren. Ziel ist es, älteren Menschen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen, wofür neben Unterstützungsangeboten neue Formen des Zusammenlebens erforderliche sind. Auch Demenzkranken im frühen und mittleren Stadium ist es nämlich mit entsprechender Hilfe möglich, sich eigenständig weiter in ihrer vertrauten Umgebung zu bewegen. Dazu bedarf es jedoch einer Sensibilisierung, um Mitmenschen die Berührungsängste zu nehmen. Oft haben Beteiligte und Bekannte aufgrund mangelnder Informationen Schwierigkeiten, den richtigen Umgang mit Dementen zu finden. Darüber hinaus bedarf es Aufklärung, um Erkrankten vor der eigenen Isolation zu bewahren, welche nicht selten Konsequenz eines auftretenden Schamgefühls wegen vermeintlicher Unzulänglichkeiten ist.
Der Germeringer Arbeitskreis "Rund ums Alter" bietet mit der Unterstützung von sozialen Einrichtungen und dem Wirtschaftsverband Germering den Informations- und Aktionsstand "Gemeinsam Alltag leben trotz Demenz" an, der vor allem aufklären will. Zudem wird die Krankheit durch verschiedene kleine Übungen auch für Außenstehende erfahrbar gemacht. Der Stand ist noch an diesem Mittwoch, 10. Mai, bei Schuh Thumann in den Germeringer Einkaufspassagen und am Donnerstag, 11. Mai, an der Apotheke am Bahnhof zu finden.