Germering:Konzept fürs Kasernengelände

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Die Pläne für die Fläche im Germeringer Süden werden konkreter, es soll Platz für Kultur, Sport, ein Gründerzentrum und ein Bürgerhaus geben. Außerdem beschließt der Stadtrat einen Gebietstausch mit Krailling

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Schon 2008 hat die Stadt Germering das Areal, auf dem die alten Gebäude der ehemaligen Pionierkaserne am Ende der Otto-Wagner-Straße stehen und das sich auf dem Grund der Nachbargemeinde Krailling befindet, erworben. Nun ist ein umfassendes Nutzungskonzept für zwei Kasernengebäude, eine große Lagerhalle und die Freiflächen, die allein 13 300 Quadratmeter groß sind, von Mitarbeitern der Stadtverwaltung erarbeitet und vom Stadtrat gebilligt worden. Das Konzept ist sehr ambitioniert und geht in Richtung Kunst und Kultur, Gründerzentrum, Bürgerhaus, Sport und Freizeit. Jetzt gab es zudem noch einen Gebietstausch mit Krailling, dem der Germeringer Stadtrat zugestimmt hat.

Das Grenzänderungsverfahren ist noch anhängig. "Erst danach haben wir auch die Planungshoheit", erläutert Stadtbaumeister Jürgen Thum im Gespräch mit der SZ. Das Verfahren würde die Regierung von Oberbayern durchführen.

Kunst würde sich an diesem Standort auch deshalb anbieten, weil im Sommer auf dem Areal bereits regelmäßig Künstler auf dem Freigelände an Stein- und Holzskulpturen arbeiten. Denkbar wäre auch, dass der Germeringer Kunstkreis dort einzieht und damit ein Künstlerhaus entsteht. Ganz eilig hat es der Stadtrat jedoch nicht mit der Umsetzung des Konzepts. Es wird sicherlich noch einen zweistelligen Millionenbetrag erfordern, weil besonders die zwei Kasernenhäuser, die im Jahr 1936 errichtet wurden und damals als Wehrmachtskaserne dienten, in einem nicht bewohnbaren Zustand sind. Ein erstes Gutachten vor einigen Jahren hatte Baukosten von etwa fünf Millionen Euro festgestellt, eine Summe, die heute sicherlich zu niedrig angesetzt ist. Finanzielle Priorität hat in Germering aber erst einmal die Sanierung der Schulen, zum Beispiel die der Wittelsbacherschule.

"Alles muss raus und erneuert werden", hatte Thum bereits bei einer früheren Führung durch die Gebäude in Aussicht erklärt. Wohnungsbau hielt Thum dort, 50 Meter von der Lindauer Autobahn entfernt, nicht für möglich. Wahrlich ist der konstante Lärm von der nahen A96 unüberhörbar. Deshalb wird von der Stadt generell eine Wohnbebauung auf dem Gelände , ausgeschlossen, selbst falls sich irgendwann ein Totalabriss als sinnvoller erweist. Thum sicher: "Bei der Lärmlage ist das nicht zu verantworten."

Im Haushalt der Stadt sind bereits Planungskosten in Höhe von 50 000 Euro eingestellt. Zuschüsse erhofft sich die Stadt über die Städtebauförderung. Eingereicht wurde das Projekt bereits vor zwei Jahren. Das umfangreiche Konzept habe auch überzeugt, so dass mit einer Förderung des Vorhabens mit bis zu 60 Prozent der förderfähigen Kosten zu rechnen wäre.

Im Winter sind die Häuser bisher beheizt worden, damit sie nicht total verwittern. Die beiden Kasernenhäuser verfügen theoretisch über eine nutzbare Wohnfläche von 2044 Quadratmetern.

Aus der großen Lagerhalle soll eine Multifunktionshalle für Freizeit, Sport und Musik werden. Die Freiflächen, darunter eine große Wiese angrenzend an den Bannwald, könnten zu diversen Sportflächen werden, sind aber auch für Openair-Konzerte geeignet. Das Volumen des Flächentausches zwischen Germering und Krailling beträgt etwa 95 000 Quadratmeter. Die Tauschflächen sind unbewohnt. Die Stadt wird demnächst ein Planungsbüro beauftragen, das auch die Kosten des Projekts ermitteln wird. Per Architektenwettbewerb, so Bauamtschef Thum, sollen dann der Bau und die Gestaltung der Freiflächen erfolgen.

© SZ vom 26.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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