Germering:Immer an die Umwelt denken

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Agnes Dürr (von links), Angelika Kropp-Dürr, Christian Huber, David Kulbe, Friedrich Lange, Gerhard Blahusch und Sophie Schuhmacher kandidieren für den Stadtrat. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Germeringer Grüne setzen auf soziale und nachhaltige Politik

Von Ingrid Hügenell, Germering

Die Belange des Umweltschutzes sollen künftig in Germering bei allen Entscheidungen mit bedacht werden, wenn es nach den Grünen geht. Das spiegelt sich im Slogan "Natürlich Germering". Bei allen Stadtratsentscheidungen und Verwaltungsprozessen soll nicht nur die finanzielle, sondern auch die klimabezogene Nachhaltigkeit geprüft werden. Die CO₂-Kosten sollen in den Sitzungsvorlagen ebenso auftauchen wie jetzt schon die finanziellen Kosten. So steht es im Programm der Grünen für die Kommunalwahl im März. "Gemeinsam wollen wir Germering nachhaltig und sozial gestalten", heißt es darin - über eine sinnvolle und nachhaltige Stadtentwicklung.

Konkret soll für die Stadt eine Ökobilanz aufgestellt werden. Die Grünen sehen Potenzial in der Geothermie. Ein Gutachten soll zeigen, welche Möglichkeiten für die Nutzung von Windenergie es gibt. Trinkwasserbrunnen und offene Wasserbereiche sollen der Abkühlung und der Stadtbelüftung dienen. Vor allem soll ein allgemeines Klimabewusstsein geschaffen werden.

Die Grüne hätten darauf geachtet, nur solche Forderungen in ihr Programm aufzunehmen, die man realistischerweise im Stadtrat auch umsetzen könne, erklärte Stadträtin Sophie Schuhmacher bei der Vorstellung. Die 24-jährige Studentin hat sich wieder als Kandidatin aufstellen lassen, um weiterhin als "jüngere Stimme" im Stadtrat zu wirken. Nicht nur ökologisch, auch sozial soll Germering laut Programm sein. "Wir wollen, dass sich auch Geringverdienende das Wohnen in Germering leisten können." Man dürfe das Bauen nicht Investoren überlassen, sondern müsse selbst handeln. So soll die Stadt ihr Vorkaufsrecht nutzen, Grundstücke kaufen und günstige und geförderte Wohnungen bauen.

Christian Huber ist es ein Anliegen, die Vorteile der Migration zu erklären. Der Mitarbeiter der Bundestagsabgeordneten Beate Walter-Rosenheimer kandidiert auf Platz zwei der Grünen-Liste. Auch Filiz Gropper-Schäftner (Platz sieben) widmet sich der Migration, ihr geht es um Toleranz, die sie schon Kindern nahebringen will. Ein weitere Punkt im Programm ist die Förderung der Vielfalt und von Begegnungen aller Germeringer.

Beim Thema Mobilität wollen die Grünen überzeugende Alternativen zum motorisierten Individualverkehr schaffen, etwa das Radfahren in der Stadt attraktiver machen. Gegenüber dem MVV wollen sie eine vergünstigte "Germering-Card" für den Germeringer Busverkehr durchsetzen und die Busverbindungen verbessern. Von Maximalforderungen, die man ohne Land und Bund ohnehin nicht durchsetzen könne, habe man bewusst abgesehen, erklären sie.

Das Programm ist von Juni bis November 2019 ausgearbeitet worden. Am Anfang stand eine Klausurtagung, bei der die Parteimitglieder zusammentrugen, "was uns auf dem Herzen brennt", erklärt Schuhmacher. 25 Mitglieder seien beteiligt gewesen, man habe Arbeitsgruppen gebildet und das Programm inhaltlich und sprachlich immer wieder durchgearbeitet. Bei Infoständen und Veranstaltungen werden die Grünen ihr Programm vorstellen. Am Freitag, 17. Januar kommt der Landtagsabgeordnete Markus Büchler um 19.30 Uhr ins "Nachtasyl" der Stadthalle und spricht über Verkehrspolitik. Am Mittwoch, 22. Januar, geht es von 19.30 Uhr an mit der Bundestagsabgeordneten Beate Walter-Rosenheimer und der Landtagsabgeordneten Gülseren Demirel ebenfalls im Nachtasyl um Humane Asylpolitik - ein Gewinn für alle!"

Ende Januar soll Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth nach Germering kommen.

© SZ vom 11.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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