Germering:Hochhaus mit 80 Wohnungen kann gebaut werden

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Zweiter Torbau: Gegenüber dem Hochbau an der Landsberger Straße (links) soll ein achtgeschossiges Gebäude entstehen. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Der Stadtrat Germering stimmt einer Bebauung des Morigl-Geländes zu. Dort kann ein Gebäude mit bis zu acht Stockwerken errichtet werden.

Von Andreas Ostermeier, Germering

Nun kann auch das zweite hohe Haus an der östlichen Landsberger Straße gebaut werden. Der Stadtrat hat dem Bebauungsplan für das ehemalige Morigl-Gelände an der Ecke Münchener Straße zugestimmt. An die 80 Wohnungen können entstehen, 26 von ihnen mit verbilligten Mieten. Das vorgesehene V-förmige Gebäude soll bis zu acht Stockwerke haben, neben Wohnungen sind auch Büros und Praxisräume sowie eine Tiefgarage vorgesehen. Sämtliche Fraktionen stimmten für das Projekt, nur die SPD votierte mit Nein. Ihr reicht der Platz für den Radweg entlang der Landsberger Straße nicht.

Die Planung für das neue Gebäude dauerte lange. Stadtbaurat Jürgen Thum erinnerte in der Sitzung daran, dass fast zehn Jahre vergangen sind, seit die ersten Pläne für das mehrstöckige Haus gezeichnet wurden. In den wichtigen Punkten handelte es sich um ein Gebäude mit ähnlicher Größe und ähnlicher Nutzung. Die Planungen scheiterten, als ein Nachbar klagte. Das Verwaltungsgericht fand einen Planungsfehler der Stadt und kippte das Vorhaben.

Torbauten an der Stadteinfahrt

Mit einem eigens für das Grundstück angefertigten Bebauungsplan will die Stadt beim zweiten Versuch auf der sicheren Seite sein. Dieser Plan sieht ein ähnlich markantes Gebäude vor, wie es bereits seit einigen Jahren auf der gegenüber liegenden Seite der Landsberger Straße steht. Beide mehrgeschossigen Häuser sollen den Eingang zur Stadt Germering für die Autofahrer markieren, die aus Richtung München kommen. Thum bezeichnete die beiden Gebäude als Torbauten.

Wann die Bauarbeiten beginnen, ist noch nicht klar. Erst einmal müssen Baupläne für das neue Gebäude eingereicht werden, die sich am Bebauungsplan orientieren. In diesem wurde auch die Kritik an möglichem Lärm durch eine Zufahrt berücksichtigt.

Der SPD ist der Radweg zu schmal

Trotz vieler Diskussionen und langer Planungszeit gab es im Stadtrat keine einstimmige Mehrheit für das Projekt. Die SPD-Fraktion stellte sich quer. Fraktionssprecher Daniel Liebetruth monierte, dass der Radweg in den Planungen zu schmal ausgefallen sei. Er berief sich auf die Stellungnahme des Radlklubs ADFC, der die Errichtung eines Geh- und Radwegs von 5,50 Meter Breite empfohlen hatte. Der Weg soll so breit sein, um Radfahrern in der Nähe des S-Bahnhofs Harthaus die Nutzung in beide Fahrtrichtungen zu ermöglichen. Das sei einer Stadt, die sich fahrradfreundlich nennt, angemessen, sagte er.

Thum und Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) erinnerten daran, dass der bisherige Weg nur 2,50 Meter breit sei. Für die Planungen sei es gelungen, ihn auf vier Meter zu verbreitern, auch weil der Investor einen ein Meter breiten Streifen abgetreten habe. Mehr ginge aber nicht. CSU-Stadtrat Rudolf Widmann trug seine Argumente gar höchst anschaulich vor: Er klappte zwei Meterstäbe aus und legte sie nebeneinander auf den Boden, um die Breite von vier Metern deutlich zu machen. Der Platz reiche für einen Zweirichtungsradweg, sagte er.

Es nützte nichts. Die SPD blieb bei ihrer Ablehnung. Damit stimmte sie auch gegen die 26 Sozialwohnungen, die in dem neuen Gebäude entstehen. CSU-Fraktionssprecher Oliver Simon hatte darauf hingewiesen und die Vermutung geäußert, die Position der SPD ziele auf den Landtagswahlkampf, in dem sich Liebetruth um ein Mandat bewirbt.

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