Germering:Große Zahlen, gute Stimmung

Lesezeit: 2 min

Der Germeringer Haushalt für das Jahr 2019 enthält Investitionen in Millionenhöhe, vor allem für Schulen und Kinderbetreuung. Oberbürgermeister Andreas Haas hält die Finanzierung der Vorhaben für solide

Von Andreas Ostermeier, Germering

Als das Haushaltsvolumen im vergangenen Jahr auf 117 Millionen Euro anstieg, war den Germeringer Stadträten die Unsicherheit über die große Zahl und die riesigen Investitionen anzumerken. Die Aufwendungen für den Bau von Schulen und Kinderbetreuung sind auch heuer wieder riesig, der Etat umfasst sogar 118 Millionen Euro, doch die Stimmung hat sich gedreht. Ein optimistischer Grundton begleitete die Vorstellung der Etatzahlen durch Kämmerer René Mroncz im Hauptausschuss. Und dieser Optimismus hat gute Gründe. So rechnet Mroncz aufgrund der Steuerschätzung der Bundesregierung mit erheblichen Steigerungen bei den Einnahmen aus der Lohn- und Einkommensteuer in den nächsten Jahren. Zudem ist die Kreisumlage gesunken. Das bedeutet, dass die Stadt weniger Geld an den Landkreis zahlen muss. Vom kommenden Jahr an entfällt auch die Solidarpaktumlage, eine Entlastung von 1,5 Millionen Euro für den städtischen Haushalt. Und zu allem kommt noch hinzu, dass die Stadt 8,6 Millionen Euro vom Freistaat als Zuschuss bekommt, gerechnet hat Mroncz mit 5,6. Trotz großer Projekte heißt das, dass die Stadt ihre Schulden bis 2022 voraussichtlich sogar abbauen kann. Oberbürgermeister Andreas Haas bezeichnete den Etat daher als "solides Gerüst".

Ein solches benötigt Germering auch in den kommenden Jahren, denn allein Erweiterung und Ausbau der Schulen kosten die Stadt viele Millionen Euro. So sieht der Etat für die Bauarbeiten an der Wittelsbacher Schule 6,6 Millionen Euro in diesem Jahr vor, in den nächsten drei Jahren sollen weitere 15 Millionen Euro für dieses Projekt aufgewendet werden. Auch an der Kerschensteinerschule wird gebaut: drei Millionen Euro sind dafür in 2019 vorgesehen. Für die Digitalisierung der Schulen plant die Stadt ebenfalls Ausgaben. Dafür sollen Kabel gelegt sowie Computer und Tablets angeschafft werden.

Kostspieligste Baustelle Germerings: Die Erweiterung und der Umbau von Wittelsbacher Mittelschule und Theresengrundschule werden den städtischen Etat noch einige Jahre belasten. (Foto: Günther Reger)

Viel Geld kostet auch die Betreuung der Kinder im Vorschulalter. Knapp sechs Millionen Euro sollen als Zuschüsse für die Errichtung neuer Kitas fließen. 1,2 Millionen Euro will die Stadt in den Kindergarten an der Landsberger Straße investieren. Auch den Neubau eines Gebäudes auf dem Abenteuerspielplatz lässt sich die Stadt 1,6 Millionen Euro kosten. Die Vorhaben werden auch in den kommenden Jahren hohe Rechnungen produzieren, die von der Stadt bezahlt werden müssen.

Für die Umgestaltung und Sanierung von Hallen- und Freibad sind heuer gut zwei Millionen Euro vorgesehen. Den Wiedereinstieg in den sozialen Wohnungsbau lässt sich die Stadt fünf Millionen kosten. Für diese Summe erwirbt sie Wohnungen und Stellplätze in dem mehrgeschossigen Neubau an der Landsberger Straße 1. Für die Umstellung der städtischen Beleuchtung sollen 300 000 Euro ausgegeben werden. Die gleiche Summe soll auch in den kommenden Jahren in diesen Bereich fließen. 2022 sollen im Stadtgebiet dann nur noch LED-Lampen brennen und erheblich Energie einsparen.

Ein Projekt von Dauer ist die Betreuung von Buben und Mädchen in Krippen und Kindergärten. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

Trotz der Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung verfolgt die Stadt ihr Straßenbauprogramm weiter. Gut 1,7 Millionen Euro will sie dafür ausgeben. Als pauschalen Zuschuss vom Freistaat, der die ausbleibenden Beiträge der Anlieger ausgleichen will, weist der Haushalt 80 000 Euro aus. Allerdings rechnet Mroncz mit weiteren Zuschüssen vom Land für den Ausbau des Radwegs entlang der Landsberger Straße oder den Hochwasserschutz im Ortsteil Nebel.

Mit finanzieller Unterstützung aus der Stadtkasse in Höhe von einigen Hunderttausend Euro können auch Musikgruppen, Sportvereine und sozial engagierte Vereinigungen rechnen. Teils erhalten sie Barzuschüsse für ihre Jugendarbeit und die Trainer, teils werden sie gefördert, indem die Stadt die Mietkosten für die Nutzung von Räumen, beispielsweise in der Stadthalle, übernimmt. Die Volkshochschule kann mit einem Zuschuss über etwa 260 000 Euro rechnen, die Kreismusikschule mit einer Unterstützung in Höhe von etwa 136 000 Euro. Die Musikschule Germering erhält ihren Zuschuss vor allem durch die Übernahme von Raummieten durch die Stadt.

Mit dem Bau des Radwegs entlang der Landsberger Straße soll 2019 begonnen werden. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Der Germeringer Etat wird in den kommenden Wochen innerhalb der Fraktionen diskutiert. Im März sollen dann die Stadträte über das Zahlenwerk fürs laufende Jahr abstimmen. Dann werden auch die Haushaltsreden gehalten.

© SZ vom 21.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: