Jugend forscht:Gymnasiasten mit vielen guten Ideen

Jugend forscht: Software-Entwickler und Diskutant: Der Neuntklässler Leopold Scharlach ist bei "Jugend forscht" und "Jugend debattiert" erfolgreich.

Software-Entwickler und Diskutant: Der Neuntklässler Leopold Scharlach ist bei "Jugend forscht" und "Jugend debattiert" erfolgreich.

(Foto: Gymnasium Gröbenzell)

Schülerinnen und Schüler aus zwei Gymnasien beteiligen sich mit Erfolg am Regionalwettbewerb von "Jugend forscht".

Von Isabel Strathmann, Gröbenzell/Germering

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Gröbenzell und des Max-Born-Gymnasiums aus Germering haben erfolgreich am Regionalwettbewerb "Jugend forscht" teilgenommen. "Wir sind stolz auf unser Team und freuen uns riesig über die tollen Ergebnisse, die ohne den großen Einsatz aller Beteiligten nicht möglich gewesen wären", sagt Boris Hackl, Schulleiter des Gymnasiums Gröbenzell. Aus dem ganzen Einzugsgebiet gab es insgesamt 56 Teilnehmende.

Die Gröbenzeller Schule nahm mit acht verschiedenen Projekten von zwölf Schülerinnen und Schülern teil. Auf einer virtuellen Wettbewerbsplattform stellten die Jugendlichen ihre Forschungsarbeiten mithilfe einer Präsentation, Bildern und Videos an digitalen Messeständen einer Fachjury vor. Das Motto in diesem Jahr: "Zufällig genial?" Die acht Gruppen des Gymnasiums aus der sechsten bis zwölften Jahrgangsstufe traten in den Fachgebieten Chemie, Mathematik/Informatik, Biologie und Technik an und beschäftigten sich etwa damit, wie ein Modellauto mit Solarstrom betrieben wird. Zudem entwickelten die Schüler einen transportablen Kühlschrank, eine Magnethalterung für Trinkflaschen und beschäftigten sich mit der Frage, ob Katzen lernfähig sind.

Plastik aus Soja

Dabei waren die jungen Forscher erfolgreich: Henri Grawe sicherte sich mit seinem Projekt "Plant Watch", bei dem er mithilfe von Sensoren und einer App Topfpflanzen überwachte, in der Kategorie Arbeitswelt bis 14 Jahren den ersten Platz. Auch Vroni Kapser gewann in der Kategorie für die Altersgruppe ab 14 Jahren mit einer selbstgebauten flexiblen Solarzelle. In der Kategorie Chemie über 14 Jahre belegten Jonas Hofmann und Valentin Schauf mit ihrem Projekt, Plastik aus Soja herzustellen, ebenfalls den ersten Platz, genauso wie Leopold Scharlach, der einen Chat-Bot zur Wiederbelebung von Konversationen entwickelte. Scharlachs Software sei mittlerweile auf mehr als 1000 Servern im Einsatz, schreibt die Schule in einer Pressemitteilung.

Die Schüler haben sich durch ihre ersten Plätze für die beiden Landesfinale Ende März und Anfang April qualifiziert und präsentieren ihre Projekte dort erneut. Das Gymnasium wurde zudem mit dem Schulpreis ausgezeichnet und als "Bayerische Forscherschule" nominiert.

Jugend forscht: Raketentechniker: Samuel Hülseberg und Alisa Odobasic, die von Kanada aus am Wettbewerb teilnahm.

Raketentechniker: Samuel Hülseberg und Alisa Odobasic, die von Kanada aus am Wettbewerb teilnahm.

(Foto: Privat)

Modellrakete

Vom Max-Born-Gymnasium nahmen Alisa Odobasić und Samuel Hülseberg am Regionalwettbewerb "Jugend forscht" teil und sicherten sich den zweiten Platz im Bereich Technik. Sie bauten eine Modellrakete: "Wie die Falcon-Raketen von SpaceX soll unser Modell nur mithilfe des Triebwerks stabil seinen Kurs verfolgen. Dafür muss die Rakete ihre Lage im Raum kennen und bei Abweichungen vom Kurs den Triebwerksstrahl so schwenken, dass die Fehler korrigiert werden", erklärt der 15-Jährige.

Odobasić, ebenfalls 15, entwickelte vor allem die Software: "Dafür benötigen wir Sensoren, welche die Lage der Rakete im Raum erfassen, und eine Steuerung, die extrem schnell und dennoch sensibel reagiert." Das sei auch die größte Herausforderung des Projektes gewesen: das Triebwerk schnell um kleine Winkel schwenken zu können.

Jugend forscht: Test mit Treibsatz: Die Rakete von Samuel Hülseberg und Alisa Odobasic wird geprüft.

Test mit Treibsatz: Die Rakete von Samuel Hülseberg und Alisa Odobasic wird geprüft.

(Foto: Privat)

Betreuungslehrer Eckart Werner-Forst freut sich über das Engagement: "In meinem Wahlunterricht finden sich immer wieder Schüler, die eine tolle Idee mitbringen und sich auf der Basis ihrer Schulkenntnisse weit in neue Gebiete vorarbeiten, um sie zu realisieren. Es ist besonders schön, diese Schüler fördern zu können." Die digitale Vorstellung ihres Projektes war für das Team ein Vorteil: "Dank der virtuellen Austragung des Wettbewerbs konnte ich von Kanada aus teilnehmen, auch wenn ich für den Beginn um drei Uhr morgens aufstehen musste", erzählt Alisa, die gerade ein Auslandsschuljahr absolviert.

Diskussionskultur

Neben "Jugend forscht" fand außerdem der regionale Wettbewerb "Jugend debattiert" statt. Das Gymnasium Gröbenzell wurde durch den Neuntklässler Leopold Scharlach, der mit einem zweiten Platz in der Sekundarstufe eins bei beiden Wettbewerben erfolgreich zeigte, und Benjamin Reiser vertreten. Der Zwölftklässler gewann in der Diskussion, ob Jugendliche einen Etat im Haushalt der Gemeinde erhalten sollen, den ersten Preis.

Beide Preisträger treten beim Landeswettbewerb an, der voraussichtlich im bayerischen Landtag stattfinden wird. "Jugend debattiert fördert die Diskussionskultur, die für eine demokratische Gesellschaft von so zentraler Bedeutung ist. Gerade deswegen freue ich mich so über die beiden großartigen Erfolge bei Jugend debattiert", lobt Schulleiter Boris Hackl das Engagement.

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